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Die grüne Metropole der Zukunft

City begrünung  Die Stadt kann dicht bewohnt, kulturell aufregend und technisch hochmodern sein, aber dabei gleichzeitig ein angenehmes Stadtklima und wunderschöne Natur bieten – und den Menschen mit Urban Gardening-Flächen auf den Brücken den Wert von Lebensmitteln und ökologisch nachhaltigem Anbau näherbringen.

Die Themenseite STADTGRÜN & NATUR können Sie hier als PDF-Präsentation vollständig herunterladen - Präsentation Stadtgrün

Inhalt: Für die grüne Zukunftsmetropole gibt es neben der Anlage von klassischen Beeten eine Reihe von innovativen Begrünungskonzepten

 

In der Stadt der Zukunft werden so viele Flächen wie möglich begrünt: So beeinflussen beispielsweise vertikale Begrünungen an Häuserfassaden das Wohlbefinden und das Stadtklima positiv. Aber auch unbefahrene Mittelstreifen des autonomen Verkehrs werden in Zukunft mit niedriger Vegetation begrünt. Diese Grünflächen heizen sich nicht so stark auf, nehmen Regenwasser auf und stellen eine wertvolle Fläche für die Biodiversität dar.

 

Durch die Implementierung von Urban Gardening-Flächen kann die Stadt der Zukunft außerdem dazu beitragen, das Bewusstsein für die Nahrungsmittelproduktion zu schärfen und Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammenzubringen.

 

Ähnlich wie bei den Grünflächen auf den Brücken sind in der grünen Zukunftsmetropole alle Grünflächen mit Feuchte-, Temperatur- und Nährstoffsensoren ausgestattet, sodass ein zentral gesteuertes Flächenmanagement für sämtliche Einzelflächen erfolgen kann.

In der Nähe des Mains ist die Stadt sehr grün

Juergen Sack iStock und Stiftung Altes Neuland Frankfurt

Im Rest der Innenstadt könnte es jedoch mehr Grün geben

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Die Vision: Graue Autostraßen in Straßenschluchten werden in einigen Jahrzehnten zu grünen Schneisen in der städtischen Bebauung werden

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Um dies zu erreichen, gibt es eine Vielfalt von Konzepten zur Begrünung der Stadt – viele davon finden bereits Anwendung

Mithilfe des Wasser-Verteilungssystems der Frankfurter Brücken lässt sich fast jeder Fleck in der Innenstadt begrünen

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Wo heute kahle Hauswände und Dächer sind, befindet sich in der Stadt der Zukunft erfrischendes Grün: Mit bodengebundener Fassadenbegrünung kann so der Kunststoffeinsatz reduziert und das Risiko von Mikroplastik-Ausschwemme bei Korrosion vermieden werden

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Amrein-Gerber

Zum Einsatz kommen Wandsysteme zur vertikalen Begrünung – auch genannt „Architekten-Trost“

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Fassadengrün - auch im Winter

Bei Fassadenbegrünung empfiehlt es sich, eine immergrüne Bepflanzung als erste Kletterpflanze anzusetzen und eine lichte, laubabwerfende Kletterpflanze als Ergänzung zu nehmen, damit die Fassade im Winter nicht so kahl wirkt und nur braunes Gestrüpp zu sehen ist.

In gewisser Weise kann man auch für Fassaden Aspekt-Kalender erstellen.

Fassadengruen A. Koehler Wikimedia
Fassadengruen im Winter Kari Ahlers dreamstime.com

Beispiel für immergrüne Kletterpflanze unter laubabwerfender Kletterpflanze

Auch wenn Efeu für die meisten Fassaden eher nicht empfehlenswert ist: Es zeigt hier in einem schönen Beispiel, wie durch das Efeu auch im Winter noch ein grüner Eindruck entsteht, wenn der wilde Wein schon längst nur noch mit feinen trockenen Ästen an der Hauswand zu sehen ist. 

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Und sobald mehr Platz durch autonom fahrenden Verkehr da ist, kann jede Stadt zur grünen Metropole werden, indem sie ihre Parkplätze in Grünflächen umwandelt – vorausgesetzt sie hat das Gießwasser: In Frankfurt wird es mithilfe der Brücken problemlos möglich

Wenn alle Fahrzeuge autonom und zentral gesteuert fahren, dann fahren sie wie mit einem Chauffeur „on demand“ vor und müssen nicht mehr auf Parkplätzen vorgehalten werden.

Wenn gereinigtes Abwasser oder Regenwasser stadtnah gespeichert werden kann und über ein Gießwassernetz in Trockenperioden verteilt werden kann, kann eine Fülle von Stadtgrün graue Beton- und Asphaltoberflächen ersetzen oder bedecken.

Dann können große Metropolen zu grünen Lebensräumen werden, ohne dass monströse große grüne Zukunftsstädte entstehen.

Die Bepflanzung auf den Parkplätzen dient zum einen als optisch ansprechende Abgrenzung zum autonom fahrenden Verkehr; zum anderen dient sie als lineare Biotopstruktur auf vormals beparkten Straßenabschnitten.

Lediglich an den Aus- und Einstiegspunkten müssen Lücken in der Bepflanzung gelassen werden.

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Begrünte Verkehrswege wie auf den Frankfurter Brücken oder bei Straßenbahnschienen werden zukünftig auch auf Autostraßen durch autonomes Fahren möglich

Entsiegelte Verkehrswege kennt man bereits von begrünten Schienenstrecken. So ähnlich können auch Fahrbahnen begrünt werden: Denn da alle Fahrzeuge zentral gesteuert werden, sind immer alle Positionen, Geschwindigkeiten und nächsten Manöver aller Fahrzeuge im Vorhinein bekannt. Alle Fahrbewegungen sind aufeinander abgestimmt, und das System fährt so vorausschauend, dass Überholmanöver überflüssig werden. Dadurch bleibt der Mittelstreifen einer Fahrbahn im Regelfall unbefahren und kann begrünt werden, denn der Raum zwischen den Rädern bleibt weitestgehend unbehelligt.

 

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Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Stadt der Zukunft: Urban Gardening

Das in Mode gekommene Urban Gardening wird nie einen tatsächlichen Beitrag zur Versorgung der Stadtbevölkerung leisten können. Doch die Beschäftigung damit, wie Lebensmittel angebaut werden, wie langsam sie wachsen und wie aufwendig eine ökologisch nachhaltige Pflege ist, fördert das Bewusstsein der Menschen, mit Essen nicht so verschwenderisch umzugehen, wie das derzeit noch der Fall ist. Aktuell werden mehr als 10% unserer Lebensmittel weggeschmissen, ein Drittel davon sind Obst und Gemüse.

Urban gardening firina istockphoto.com
Urban Gardening Rawpixel iStock.com

Insbesondere für Stadtkinder ist die Beschäftigung mit der Herkunft von Lebensmitteln und das Mitwirken beim Anbau lehrreich, positiv prägend – und macht auch noch Spaß!

Urban Gardening Bjoern Buxbaum Conradi iStock.com

Urban Gardening in Frankfurt ist gezeichnet von Platzmangel: Man findet selbstgemachte Kästen an Stellen, die die Stadt häufig nicht dafür ausgewiesen hat.

Das Urban Gardening wird an vielen Stellen in Frankfurt zum „Guerilla Gardening“.

Auch vor Bürogebäuden breiten sich die Anhänger des Urban Gardening aus und beleben die Gegend, wenn genügend Platz zur Verfügung steht

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Auf den Brücken bekommt das beliebte Hobby zusätzlichen Raum: Alle interessierten Bürger können mitmachen

Auf den Frankfurter Brücken gibt es in den meisten Quartieren Areale für Urban Gardening.

Eingebettet zwischen Spazierwegen und Wohngebäuden sind sie ausgestattet mit der gleichen Unterflurbewässerung wie die Beetflächen auf den Frankfurter Brücken. Geräteschuppen, kleine Brunnen oder auch Bänke machen den Aufenthalt und das Arbeiten dort auch für Schulklassen möglich.

Eine Besonderheit der Brücken ist zudem die Möglichkeit, den Pflanzboden durch Erdwärme frostfrei zu halten und vereinzelte kleine Gewächshäuser im Winter ebenfalls durch Solarthermie auf einem Temperatur-Niveau zu halten, das den Anbau von Gemüse und Obst ermöglicht, welches sonst in unseren Breiten nicht ohne Frostrisiko wachsen würde.

Das Urban Gardening auf den Frankfurter Brücken kann so eine Pflanzen- und Früchte-Welt hervorbringen, wie man es sonst nur von „Klein-Nizza“ am Main kennt.

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Die massive Begrünung der Stadt der Zukunft funktioniert nur mit einem digitalen Baum- und Grünflächenmanagement

Bei der Erstellung von neuen Beeten, bei Vitalisierungsmaßnahmen oder bei Neupflanzungen von Bäumen können  entsprechende Sensoren in das Substrat eingebracht werden. So kann beispielsweise die Bodenfeuchte, der Sauerstoff- und Nährstoffgehalt aber auch die Schadstoffbelastung durch ein zentrales digitales Grünflächenmanagement rund um die Uhr überprüft und ggf. geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Hierbei geht es primär um die Vernetzung von biologischem und technologischem Wissen. Ein Algorithmus kann durch die gewonnenen Daten fortlaufend angepasst und verbessert werden. Neue Erkenntnisse über das sich verändernde Stadtklima und die Pflanzenentwicklung können einfließen und zu einer effektiven Bewirtschaftung der städtischen Grünflächen beitragen.

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So viel Grün: Holen wir uns damit nicht viele Schädlinge in die Stadt?

Mit dem Projekt Frankfurter Brücken geht eine signifikante Steigerung von Grünflächen - und damit von Flora und Fauna - mitten in der Stadt einher. Und so gerne Menschen für gewöhnlich Natur um sich haben, muss dennoch permanent kritisch hinterfragt werden: Welche Konsequenzen hat die Umsetzung der „Grünen Metropole der Zukunft“?

Mit üppiger Bepflanzung können sich unerwartet auch unerwünschte Effekte einstellen:

• Mehr Schmetterlinge wären wunderschön, ihre Raupen können hingegen zu echten Plagegeistern werden.

• Mehr Feldhamster und Haselmäuse – das klingt zunächst putzig und süß, aber sie dienen Füchsen oder sogar Wölfen als Nahrung. Wollen wir davon mehr in der Stadt haben?

• Schädlinge sind derzeit häufig durch Asphalt und Beton abgeschnitten von weiteren Grünflächen, wo sie Pflanzen befallen könnten. Hat man hingegen durchgehende Begrünung, so können viele Schädlinge sich auch leichter in der Stadt ausbreiten.

Fazit: Das Schaffen von Lebensräumen in der Stadt muss gut geplant sein. Schon bei der Anfangsbepflanzung, aber auch bei allen späteren Ersatzpflanzungen auf den Brücken sollten in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und dem Grünflächenamt Frankfurt Beobachtungs- und Testreihen durchgeführt werden, um die Auswirkungen sowohl für das Brückengrün als auch für das Stadtgrün abschätzen und ggf. rechtzeitig dagegen steuern zu können.

Fazit: Die Brücken bilden mit ihrer massiven Begrünung die Stadt der Zukunft ab

 

Auf den Frankfurter Brücken werden alle Begrünungskonzepte, die in einer Stadt anwendbar sind, realisiert.

 

Außerdem bringen sie Urban Gardening Areale in die Innenstadt und fördern so die Erfahrung der Menschen in der Stadt mit dem Anbau von Obst- und Gemüsepflanzen. Damit unterstützen sie eine positive Einstellung der Bevölkerung zu nachhaltigen Konzepten.

 

In der grünen Stadt der Zukunft gehört Rücksichtnahme auf Flora und Fauna in vom Menschen dominierten Lebensräumen zum Alltag.