Altes Neuland Dubai
Die Stadtstruktur von Dubai ist von Anfang an für die intensive Nutzung von Autos ausgelegt worden, so dass nur zwischen den breiten sechs- bis achtspurigen Straßen gewachsene Viertel existieren. Mit grünen Innovationsbrücken kann die Stadt erstmalig durchgehend miteinander verbunden werden, ohne dass riesige Schneisen sie durchschneiden. Die Verschattung breiter, heißer dunkler Autostraßen durch begrünte und entsiegelte Brücken ist ein weiterer Hebel zur signifikanten Aufwertung von ganz Dubai, denn sie bringen Abkühlung und damit eine Verbesserung des gesamten Stadtklimas mit sich. Die Bewässerung der Brückenbegrünung kann durch Unterflurbewässerung sparsam gestaltet werden, und die Brücken können von einer Entsalzungsanlage außerhalb der Stadt wie eine Netzleitung die Bewässerung nicht nur für die eigene Begrünung, sondern auch für anderes Stadtgrün in alle Stadtteile bringen. Mithilfe der Brückeninfrastruktur sowie Energiebändern kann zudem ein breiter Grüngürtel um Dubai erschaffen werden, dessen klimatische Auswirkungen ein weltweit einzigartiges Beispiel für Climate Engineering darstellen könnten. Dubai wird so zu einem Magneten für Touristen und Expatriates, was auch maßgeblich unterstützt wird durch kunsthandwerklich ausgestaltete Architektur aus allen islamischen Kulturkreisen des Orients: Damit werden auf den Brücken Areale geschaffen, auf denen man spazieren gehen kann. Dies stellt eine optimale Ergänzung zur faszinierenden Hochhausarchitektur und den Megabauten Dubais dar.
Dubai hat ausgezeichnete Voraussetzungen für die Erschaffung von Innovationsbrücken ähnlich den Frankfurter Brücken
Das Emirat Dubai erwartet in den nächsten Jahrzehnten ein Bevölkerungswachstum, für das Wohnraum geschaffen werden muss. Die Regierung arbeitet seit Jahren erfolgreich daran, die Metropole immer attraktiver für Expatriates und Touristen zu machen. Die bisherigen großen breiten Autostraßen bieten zwar gute innerstädtische Verbindungen, ermöglichen jedoch nicht ein Leben fußläufig in der Stadt selbst. Die Innovationsbrücken wären eine ganz neue „Dimension“ der Aufwertung für Dubai, als alle bisherigen Ansätze:
- Der Raum über den breiten Innenstadtstraßen kann mit Brückenfläche überbaut werden. Wenn nur ein Drittel der Brückenflächen als Baugrund dient, können bei einer nur 3- bis 4-geschossigen Bebauung über 30 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche entstehen. Nutzt man nur 27 Mio Quadratmeter als Wohfläche, können über 600.000 Menschen auf den Brücken untergebracht werden. Die verbleibenden 3 Mio qm können genutzt werden für Geschäfte, Bildungseinrichtungen (Kinderkrippen, Kindergarten, Schulen etc.), Gastronomie, Freizeitangebote oder auch Dienstleister aller Art.
- Da die Straßen unter den Brücken auch in Dubai in den nächsten Jahren immer stärker von E-Autos befahren werden, sinkt die Lärm- und Abgas-Belastung an ihnen signifikant. Entsprechend wird der Wohnraum auf den Brücken besonders hochwertig ausfallen, so dass bei einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 7.500 Euro/qm ein Gesamtportfolio-Wert von rund 225 Milliarden Euro auf den Dubai-Brücken entsteht.
- Die Hochwertigkeit der Brückenwohn- und Gewerbeflächen wird durch mehrere Parameter begünstigt:
- Eine grüne Gartenlandschaft: Wenn zwei Drittel der Brücken begrünt und gut bewässert sind, wird es die Anmutung einer Oase mitten in der Stadt haben
- Optimale Anbindung an alles, was Dubai zu bieten hat: Die Brücken führen de facto mitten durch den Bestand, so dass mithilfe von autonom fahrendem Verkehr auf den Brücken alle Punkte der Metropole ebenso erreicht werden können wie alle Angebote auf den Brücken.
- Ein eine Oase mitten in einer großeartigen hochmodernen Metropole: Altstadt-ähnliches Leben spielt sich auf dem Abschnitt „Brücke des Islamischen Friedens“ ab, mit kulinarischer Gastronomie, internationalen Bildungsangeboten, medizisch-therapeutischen Angeboten oder auch sozialen Einrichtungen. Auf den „Dubaier Brücken der paradiesischen Gärten“ entstehen prächtig bepflanzte Areale mit Obst und Früchten aller Art, die für die Menschen echte Naherholungsgebiete werden.
- Darüber hinaus werden sämtliche Liegenschaften entlang der Brücken massiv aufgewertet: Hatten sie bislang nur unüberwindbare Auto-Einöde vor der Tür, so liegen sie jetzt in Laufweite zu einem paradisischen Brückenquartier, das nicht nur auf seiner Fläche, sondern auch an den Seiten üppig begrünt wird: Die Brücken können Wasser wie ein Netz verteilen, nicht nur für die Pflanzen auf ihnen, sondern auch für die Vegetation entlang ihres Verlaufes. Außerdem führen die Brücken hin zu prominenten Arealen wie den beiden Palmen, die plötzlich angeschlossen sind an eine grüne Welt. Die Aufwertung der tausenden von Liegenschaften entlang der so entstehenden parkähnlichen Grünstreifen dürfte bei einer Brückenlänge von 300km zu einer Immobilien-Wertsteigerung von weiteren 50 bis 60 Milliarden Euro im Bestand führen.
- Dubai hat ausgezeichnete Voraussetzung für die Erzeugung von photovoltaischer Energie: 4.Auf den großen Parkplätzen und den größten Flachdächern entlang der Dubaier Brücken können insgesamt rund 2,1 TWh/a eingesammelt werden, auf den größten Dächern von Gebäuden neben den Brücken in Industrie- und Gewerbegebieten werden weitere 0,6 TWh/a erzeugt. Auch auf den Brücken selbst können auf unterschiedlichsten Flächen insgesamt mehr als 2,1 TWh/a erzeugt werden. Die Brücken können diese 4,8 TWh/a einsammeln, weiterverteilen oder zu Speicherorten transportieren.
- Die Brücken sind außerdem ein Forschungsareal für üppige Begrünung in heißem Wüstenklima: Die Expertise, die Dubai in landswirtschaftlicher Bestellung von Ackerfläche bereits gesammelt hat, kann weiter ausgebaut werden, indem trockenresistente Pflanzen und Früchte weiter erforscht werden. Das Brückenareal gleicht auch dadurch in weiten Teilen paradisischen Gärten, durch die Menschen hindurchlaufen und Obst, Beeren oder Trauben einfach pflücken können. Mithilfe einer Unterflurbewässerung kann es wie überall auf den Brücken sehr sparsam mit Wasser versorgt werden, ohne jegliche Verdunstungsverluste.
- Ferner können die Brücken als Netz dienen, um einen breiten Gürtel hinter dem City-Gebiet Dubai mit Wasser von einer (neu zu erbauenden) Entsalzungsanlage zu versorgen. Diese kann mithilfe von Energiebändern, die über 5,1 TWh/a produzieren, womit 2,5 Mrd. Kubikmeter Meerwasser pro Jahr entsalzt werden können. Die Brücken können das Wasser zu Knotenpunkten weiterleiten, wo Verteilungsleitungen es zu Unterflurbewässerungssystemen für den dort entstehenden breiten Landwirtschaftsgürtel um die Metropole Dubai herum transportieren.
- Mithilfe der Brückenbewässerung können 600 Quadratkilometer Wüste bewässert und in Forschungs- und Landwirtschaftsfläche umgewandelt werden, sobald eine wasserundurchlässige Bodengeschicht mit Biozement oder Ton, ähnlich wie bei natürlichen Oasen, geschaffen wurde. Bei einer jährlichen Bewässerung mit 2,5 Mrd m3 Wasser sind verstärkt Wolkenbildung und Regen zu erwarten, was das Klima in Dubai auf Dauer positiv verändern wird.
Schon heute wird in Dubai Wert darauf gelegt, die Seiten der riesigen Straßen mit hellen kunstvollen Strukturen zu verzieren und ästhetisch ansprechend zu gestalten
Über diesen breiten Straßen Dubais können begrünte Innovationsbrücken mit einer Gesamt-Streckenlänge von über 300km entstehen – und mit 30 Mio qm Gebäudefläche den steigenden Wohnbedarf des Emirates decken
Von den 30 Millionen Quadratmetern Brückenfläche müssten ein Drittel bebaut werden, um über 600.000 Menschen neuen Wohnraum zu bieten. Zum Vergleich: Die Gesamtbevölkerung von Dubai liegt bei rund 3,3 Millionen.
Die Pfähle der 75.000 Säulen, auf denen die grünen Dubaier Innovationsbrücken ruhen, können alle geothermisch für Kühlung aktiviert werden, also die Wärme im Sommer in den Boden leiten – im Winter wiederum kann diese Wärme zum Heizen (vor allem nachts) wieder aus den Speichern hochgeholt werden
Klimaanlagen machen in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten mehr als 50% des Stromverbrauchs der Haushalte und Gebäude aus.
Auf den Dubaier Brücken jedoch können rund 70% dieses Stromverbrauchs entfallen, wenn alle Gebäude mit thermisch aktivierten Flächen versehen werden: Dadurch können zum einen Gebäude mithilfe von geothermisch unterstützten Wärmepumpen gekühlt werden, indem im Sommer den Gebäuden Wärme entzogen und durch die 75.000 Säulen der Brücken die Erde geschickt wird.
Zum anderen muss in den Wintermonaten die in der Erde gesammelte Wärme wieder abgegeben werden, um den Boden über die Jahre hinweg nicht aufzuheizen, was zum zweiten Stromeinsparungspotential führt:
Die im Sommer unterirdisch gespeicherte Wärme kann im Winter genutzt werden, um die Gebäude auf und in der Nähe der Brücken zu heizen, da die Temperaturen in Dubai im Winter auf bis zu 10 °C sinken. Außerdem kann man die gespeicherte Wärme im Winter zum Beheizen von Außenschwimmbädern nutzen.
Mit weißer Photovoltaik kann die Stromversorgung auf den Brücken ergänzt werden
Darüber hinaus können an den Seiten der Innovationsbrücken mit weißen bzw. sehr hellen Photovoltaikmodulen rund 90 GWh/a Strom p.a. photovoltaisch erzeugt werden. Wenn man sich auf sehr helle PV-Module beschränkt, um eine Aufheizung des Brückenkorpus und damit seiner Umgebung zu vermeiden, ist dies gut für das kleinräumige Stadtklima: Würde man herkömmliche schwarze Photovoltaik-Module verwenden, stiege der Ertrag zwar auf über 160 GWh/a - aber gleichzeitig würde dies den Albedo-Effekt im Stadtgebiet, wo die Innvoationsbrücken entlang führen, beeinträchtigen, was in heißen Regionen nicht empfehlenswert ist. Weiße Photovoltaik ist zwar weniger als halb so effizient wie schwarze, dafür aber in einer heißen Umgebung deutlich angenehmer.
Grundsätzlich sollte weiße Photovoltaik in Dubai bei Wohnhäusern bzw. Wohngebieten verstärkt zur Anwendung kommen, da so kleinräumige Aufheizung vermieden wird und da weiße PV auch optisch ansprechender ist
Derzeit sind in Dubai die meisten Dächer und auch viele Parkplätze hell gehalten. Selbst in Gewerbegebieten sind helle Oberflächen die Regel. Daher ist es auch in Gewerbegebieten wichtig, nicht nur auf schwarze Photovoltaik zu setzen, sondern auch weiße PV zwischendurch in Betracht zu ziehen: In Dubai wäre staatliche Incentivierung für PV auf dem Dach bzw. PV-Verdachungen von Parkplätzen sehr hilfreich. Dabei sollten die Anreize für die weiße Photovoltaik besonders stark gesetzt werden, da der Ertrag von weißer PV bei 13% Effizienz liegt und nicht bei 25% Effizienz, wie das bei schwarzen PV-Modulen der Fall ist.
Dubai hat die wichtigsten Voraussetzungen für grüne Innovationsbrücken im Wüstenklima: hochmoderne Entsalzungsanlagen und Solarparks
Um rund 20 Millionenen Quadratmeter begrünte Brückenoberfläche zu bewässern (also die gesamte Brückenfläche abzüglich der Gebäudebaufenster), werden über 80 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr benötigt. Und Dubai besitzt die Kompetenz für Entsalzung im großen Stil: Der Dschabal-Ali-Komplex ist die größte Entsalzungsanlage der Welt, die pro Jahr über 700 Millionen Kubikmeter Trinkwasser produziert.
Für die Entsalzung von Meerwasser muss Energie bereitstehen: Etwas über 2 kWh pro Kubikmeter, also rund 160 GWh/a werden für die 80 Millionen Kubikmeter Brücken-Bewässerungswasser benötigt. Diese Energie sollte nicht fossil sein, sondern aus erneuerbarer Erzeugung stammen. Doch auch hier hat Dubai die entsprechende Expertise: Die Umkehrosmose-Anlage in Al Taweelah wird bereits zu 30% mit Solar-Energie betrieben. Und Solar-Energie hat Dubai grundsätzlich zu Genüge: Der Mohammed bin Rashid Al Maktoum Solar Park soll in der letzten Ausbaustufe eine Gesamtleistung von 2.800 GWh pro Jahr erbringen.
Die Dubaier Brücken sollen nach kürzester Zeit CO2-neutral sein: Um zeitnah signifikante Mengen an grüner Energie mit einfachen Methoden zu generieren, können Energiebänder entlang der großen Straßen des Emirates erschaffen werden
Um über 300 km Brückenstrecke zu bauen, benötigt man viel Energie, die unbedingt grün erzeugt werden sollte, damit die Dubaier Brücken durch ihre sonstigen CO2-sparenden Effekte nach kürzester Zeit CO2-neutral werden können oder sogar zeitnah ihre angestrebte positive CO2-Bilanz erreichen. Am besten eignen sich hierfür Energiebänder: Rund 300 km Autobahn können in Dubai schnell und einfach damit ausgestattet werden. Sie können über 5,1 TWh/a Strom erzeugen. Sobald die Brücken gebaut sind, kann die Leistung der Energiebänder für die Entsalzung des Wassers genutzt werden, was für die Begrünung von Dubai benötigt würde.
Energiebänder in Dubai können 5,1 TWh/a produzieren – rund 10% des jährlichen Stromverbrauchs von Dubai von ca. 50 TWh. Zudem kann das Konzept problemlos auf alle Emirate der VAE ausgeweitet werden
Überdacht man die großen Parkplätze entlang der Dubaier Brücken mit Photovoltaik, so kann bis zu 2 TWh/a damit erzeugt werden
Von den 2 TWh/a stammen 0,2 TWh/a, aus weißen PV-Modulen: Denn insbesondere bei Parkplätzen an Moscheen, in Meeresnähe, an Wohnhochhäusern und in Straßenschluchten sind strahlend weiße Flächen eine optische Aufwertung; außerdem wird mit hellen Flächen vermieden, dass Wohnegebiete in der Stadt durch dunkle Flächen aufgeheizt werden.
Die zukünftigen E-Fahrzeuge auf den Parkplätzen werden dadurch nicht nur vor der Sonne geschützt, sondern können an den Parkplätzen, sondern können, während sie dort parken, „aufgetankt“ werden. Auch die Säulen der Brücken können als „Tankstelle“ für die Fahrzeuge auf der Straße entlang der Brücken dienen. Und last but not least: Alle Fahrzeuge auf den Brücken können ebenfalls mit Antriebsenergie versorgt werden – sei es mit Strom, oder aber auch mit Wasserstoff: Denn mit den Brücken als Verteilernetz kann entweder Strom oder auch Wasserstoff in alle Stadtgebiete gebracht werden.
In Summe kann Dubai mithilfe der grünen Innovationsbrücken und der Energiebänder 10 TWh/a erzeugen bzw. einsammeln und gesteurt nutzen – rund ein Fünftel seines aktuellen Energiebedarfes
Mit den Flächen, die im Rahmen des vorliegenden Konzeptes in die Simulationen miteingeflossen sind, ist das Photovoltaik-Potential von Dubai noch lange nicht ausgeschöpft.
Da für die Entsorgung bzw. Recycling-Möglichkeiten von PV-Modulen allerdings noch keine umfassenden Konzepte entwickelt worden sind, ist es jedoch sinnvoll, sich in Regionen wie der arabischen Halbinsel zunächst auf ein Ziel von 10 TWh/a aus Photovoltaik zu beschränken und einen großen Teil des Stroms auch weiterhin durch Solartürme zu generieren.
Mit dem autonom fahrenden Verkehr auf den Dubaier Innovationsbrücken erhält die Stadt nochmal ein zusätzliches Verkehrsnetz
Wie auf den Frankfurter Brücken kann man auch auf den Dubaier Brücken in Bahnen und Busse des Brückenverkehrssystems einsteigen oder über eine App ein Individualfahrzeug auf den Brücken rufen. Die Hauptfahrbahnen liegen stets am Rande der Brücken und haben viele Stationen, über die nicht nur alles auf den Brücken, sondern auch viele Ziele entlang der Brücke erstmalig ohne Auto erreicht werden können.
Außerdem führen von den Hauptfahrbahnen am Rande auch immer wieder kleinere Fahrbahnen durch die Brückenviertel hindurch, wobei sie dort mit nur 15km pro Stunde keine echte Verkehrsstraße für die Fußgänger darstellen, sondern sich angenehm einfügen.
Wie auf allen Brücken weltweit sollte es Busse und Bahnen für den Personentransport geben, aber auch PKW, die man per App für individuelle Fahrten rufen kann
Auch auf den Dubaier Brücken kann das modulare Konzept der Fahrzeugflotte der Frankfurter Brücken Anwendung finden, das eine Vielzahl von unterschiedlichen Oldtimer-Karosserien ermöglicht bei gleichbleibender, technisch hochmoderner Ausstattung im Inneren: autonom fahrend und mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb,
Zukunftsvisionen von Dubai sollten so gestaltet sein, dass Menschen dort gerne leben oder als Touristen gerne dort verweilen
Gläserne Hochhauslandschaften mit abgefahrenen Stahl- und Betonkonstruktionen sind heutzutage keine Besonderheit mehr, weil viele Skylines weltweit inzwischen genau so aussehen. Derartige Skylines sind zwar als Fotomotive aus der Ferne zweifelsohne wunderschön, sie sind jedoch wenig attraktiv wenn man sich vorstellt, man müsse sich in diesen Straßenschluchten aufhalten oder sogar dort wohnen.
Beton, Stahl und Glas heizen sich zudem auf und sind somit gerade für ausgesprochen heiße Regionen weniger gut geeignet. Die beliebte beeindruckende nächtliche Beleuchtung solcher Skylines ist zudem sehr energie-intensiv und entsprechend nicht nachhaltig. Was früher modern war, ist somit zwar immer noch schön bzw. als Gesamtanblick faszinierend, aber es ist heutzutage eindeutig nicht mehr zukunftsweisend. Traditionelle Gebäude hingegen, die mit jahrhundert lang erprobten Materialien und Bauweisen an die Hitze angepasst sind und städtebaulich so angelegt sind, dass zwischen ihnen kleine Grünflächen, Arkaden, Sitzmöglichkeiten etc. zum Verweilen einladen, sind besonders gut geeigent, Menschen anzuziehen, entspannend und erfrischend zu wirken und damit den eigentlichen modernen Lebensidealen des 21. Jahrhundert zu entsprechen.
In Dubai wird allerdings auch beeindruckende moderne Architektur aufgebaut, die nicht nur Sky-Skraper-Look hat: beispielsweise das Museum der Zukunft
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bewiesen, dass sei beides können: Hochmoderne kreative Bauwerke bauen ebenso wie kunsthandwerklich atemberaubend schöne traditionelle Architektur erschaffen
Und häufig werden in Dubai bei modernen Bauten traditionelle Architektur-Formen „zitiert“
Bei neu errichteten Luxusbauten kommen in Dubai auch traditionelle Techniken wie Windtürme zum Einsatz - die Kompetenz, in althergebrachter Art zu bauen, ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten in beeindruckender Weise gefördert worden
Entsprechend sind dort im 20. und 21. Jahrhundert die schönsten Gebäude mit Kunsthandwerk aus der Welt islamischer Baukunst erschaffen worden
Dubai hat auch in profanen Gebäuden prächtige islamische Baukunst
In Dubai finden sich neu erbaut alle traditionellen Ausführungen islamischer Baukunst wieder: die beeindruckende Kachelkunst, geweitete Spitzbögen, wie mit geklöppelter Spitze durchbrochene Fenster- und Türgitter, beeindruckende Kuppeln, Zinnen und Türme, Ornamentik in allen Farben und vieles mehr.
Während die Jumeirah Moschee in Dubai und die Sheikh Zayid Moschee in Abu Dhabi ebenso wie der Präsidentenpalast mit ihrem hellen Äußeren eine faszinierende Klarheit ausstrahlen, findet sich in ihrem Inneren die gesamte prächtige Handwerkskunst wieder, die der Orient zu bieten hat.
Sogar in Einkaufszentren sind die Innenbereiche häufig mit großer Liebe zum traditionellen Kunsthandwerk ausgeführt – eine Homage an die Tradition des eigenen Kulturraums, wies sie sich in westlichen Ländern kaum findet – last but not least, weil sich immer seltener für handwerkliche Herausforderungen in ganz Europa die passenden Handwerker finden, die noch althergebrachte kunstvolle Bauweisen beherrschen (siehe die Schwierigkeiten beim Wiederaufbau von Notre-Dame).
Die Vereinigten Arabischen Emirate hingegen haben bewiesen, dass sie noch so bauen können, wie in früheren Zeiten gebaut wurde, dass sie weder Berührungsängste noch Kompetenzprobleme haben, eine Baukunst zu erschaffen, die seit Jahrhunderten aus allen Teilen der Welt Menschen in den Orient zieht, um diese Perlen der Architektur zu bewundern.
Die Baukunst in islamisch geprägten Kulturen hat eine verbindende Formensprache und ist dabei dennoch von Region zu Region unterschiedlich und einzigartig
Auf den Innovationsbrücken von Dubai könnte – ähnlich wie bei den Frankfurter Brücken – ca. die Hälfte der Brückengebäude und Brückenlandschaft modern sein, während die andere Hälfte die Tradition islamischer Baukunst wieder aufleben lässt
Ein Quartier, das geprägt ist von islamischer Baukunst, erhält nur dann echten Quartierscharaketer, wenn hierfür eine möglichst breite überbaubare Straße gewählt wird. In Dubai bietet sich die E11 (Sheikh Zayeed Rd) an, die ein, zwei Kilometer parallel zur Küste durch die Stadt verläuft und fast durchgehend 14 bis 18 Spuren breit ist. Hinzu kommen die Schleifen für Autobahn-Auf- und Abfahrten, deren mitte in manchen Fällen schön bepflanzt sind, häufig aber nur in Teilen begrünt oder ganz karg sind.
Das Quartier könnte 40km lang und zwischen 60 und 150 Metern breit werden – so groß, dass islamische Baukunst aus fast allen Ländern dort verwirklicht werden kann.
Für den Abschnitt mit prächtiger islamischer Baukunst passt die Bezeichnung „Dubaier Brücken des islamischen Friedens“ – getreu dem Ausspruch von Sheikh Mohammed bin Rashid: „Bridges connect people, cultures and hearts”
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind Verfechter von Frieden und Toleranz. So wurde von Sheikh Mohammed bin Rashid 2011 der „Mohammed bin Rashid Al Maktoum Award for World Peace” aus der Taufe gehoben, gefolgt in 2016 von dem “Sheikh Mohammed bin Rashid Award for Tolerance”. Damit sind die VAE nicht nur von ihren Kompetenzen, sondern auch von ihrem Wertesystem her der ideale Ort, um die Baukunst verschiedenster, kulutrell islamisch geprägter Länder wieder aufleben zu lassen: "Tolerance is synonymous with the UAE," sagt Sheikh Mohammed auf Twitter, “it is a fundamental value of our people and an essential element for our development and prosperity in the future.“ Die “Dubaier Brücken des islamischen Frieden” können ein prächtiger, humaner, nachhaltiger Bestandteil dieser Staatsphilosophie warden.
Der Weg auf den Dubaier Brücken des islamischen Friedens führt durch zahlreiche Länder
Die islamische Baukunst hat Jahrhunderte lang Teile des asiatischen, des arabischen aber auch des europäischen Kontinents geprägt. Entsprechend kann auch eine Anlehnung an Motive und Formen in Spanien, Italien, Bosnien etc. erfolgen. Denn bei dem Wiederaufleben von tradtioneller Bauweise geht es nicht darum, exakte Replikate auf die Brücken zu stellen, sondern vielmehr im gleichen Stil wie in diesen Ländern zu bauen, und zwar mit der gleichen kunsthandwerklichen Liebe zum Detail sowie mit der Nachhaltigkeit, die in den herkömmlichen Bauweisen durch die Materialverwendung und die lange Haltbarkeit der Bauten gegeben ist. Das bedeutet, dass man auch von den zahlreichen sakralen Bauten, vor allem Moscheen oder auch Schreinen, Elemente in den Bau von normalen Gebäuden übernehmen kann.
Viele herkömmlichen Baustrukturen sind dem heißen Klima geschuldet: Mit traditionellen Arkaden beispielsweise kann auf den Dubaier Brücken Schatten gespendet werden – bei Laufwegen ebenso wie für Bereiche zum Sitzen und Verweilen
In heißen Ländern muss Fensterfläche sparsam eingesetzt werden, und Kuppeln sind dafür eine gute Lösung, da ein Raum mit einer Kuppel auch ohne Fenster nicht beengt, sondern eher erhaben wirkt. Im Kuppelbau wird häufig ein faszinierender Effekt erzielt, indem nur in der Spitze der Kuppel eine Öffnung bzw. eine Fensterfläche eingesetzt wird. Das dadurch eindringende Licht wirkt doppelt so hell und breitet sich durch Reflektion an der Kuppelwand auf ganz besonders wirksame Weise aus. Außerdem kann in Kuppeln ähnlich wie in Höhlen die Wärme im Raum nach oben steigen und sich dort abkühlen. In der islamischen Baukunst werden häufig solche Kuppeln eingesetzt, nicht nur in Moscheen, sondern auch in Bädern (Hamams) oder zum Beispiel in Basaren.
Noch prächtigere Lichteffekte lassen sich mit Fensterbändern erzeugen, die umlaufend rund um den Aufsatzpunkt einer Kuppel eingesetzt werden – wobei die Räumlichkeiten auch mit solchen Fensterbändern immernoch kühl bleiben.
Eine weitere Tradition, die zu Regionen mit heißen Sommern past: Brunnen im öffentlichen Raum, wie man sie vor allem in Marokko findet. Auf den Dubaier Brücken des islamischen Friedens können sowohl an Gebäude-Wänden als auch in den Gärten und Parks Brunnen angebracht warden, an denen man seine Hände oder Obst waschen kann und die plätschernd kühlend wirken.
Türportale und Eingangsbereiche sind in der islamischen Kunst nicht nur prächtig, sondern bieten vor allem auch Schatten – wobei die Gewölbeoberflächen häufig mit Muqarnas geschmückt sind
Eingefärbtes Glas schützt in heißem Klima vor Sonne, lässt jedoch gleichzeitig Licht durch, das bei entsprechendem Sonnenstand ein zauberhaftes Farbspiel verbreitet
Kacheln, Mosaik bzw. bemalte und gebrannte Keramikkunst aller Art schmücken nicht nur Wände, Kuppeln und andere Gewerke, sondern schützen die Bauten auch – ein Prinzip, das auch für modern Bausubstanz angewandt warden kann
Je nach Landesabschnitt fällt die Keramikkunst auf den Dubaier Brücken farblich und von den Motiven her unterschiedlich aus
Traditionelles Kunsthandwerk ist langlebig und damit nachhaltig: Nicht nur Keramik, sondern auch Holzgewerke sind so bearbeitet worden, dass sie heute, nach Jahrhunderten, immer noch gut erhalten sind
Wasserbecken in Innenhöfen sind ebenfalls ein traditionelles Bauelement, das der Kühlung in heißen Jahreszeiten dient – sowohl bei kleineren Häusern als auch bei herrschaftlichen Gebäuden
Auf den Dubaier Brücken des islamischen Friedens finden sich kulturelle Angebote aller vertretenen Länder: Tanz, Musik, traditionelle Fitness-Studios, Hamams, Bazars und vieles mehr - und zwar nicht nur für Touristen, sondern auch für die Bewohner Dubais
Die Länderabschnitte auf der Brücke des islamischen Friedens haben auch Bildungsangebote in ihren Sprachen - hier ein Beispielabschnitt aus dem türkischen Viertel
Spaziert man beispielsweise durch das türkische Viertel der Brücke und startet mitten drin vor dem Water Canal, so geht man zunächst durch ein Viertel mit vielen kleinen Gassen mit einer mehrstöckigen Bebauung wie die Straße in Istanbul hin zur Galata-Brücke. Im Zentrum der Gassen findet sich ein kleiner Platz mit Brunnen.
Spaziert man weiter auf das Areal über der Brücke, so gelangt man dort auf einen großen, gärtnerisch gestalteten Spielplatz, auf dem sich viele überschattete Sandkästen, Spielgeräte und auch Wasserspiele finden. Der Spielplatz ist ein Inklusions-Spielplatz, der auch für Kinder mit Behinderung konzipiert ist.
Von der Kanalbrücke aus schaut man auf den Safa-Park, der mithilfe der Brückenleitungen bewässert werden kann, und auch andere Grünflächen entlang der Brücke können mithilfe der Brückenbewässerung üppig begrünt werden.
Am Rand sind überdachte Sitzbänke für die Eltern und vereinzelte Erfrischungspavillons mit türkischen Spezialitäten.
Beispiel für Erfrischungspavillons Hier: Tophane fountain und Galata fountain
Beispiel einer Gasse Hier: Straße zur Galata-Brücke in Istanbul
Beispiel für Ottoman-Häuser Hier: Afif Pasha House im Yeniköy District
Verlässt man den Spielplatz, so kommt man in ein Wohn-Mischgebiet, in dem es auch verteilt Teehäuser und türkische Cafés gibt, ebenso wie kleine türkische Bäckereien u.ä.. Von dem Wohnviertel mit ruhiger beschaulicher Kleingastronomie gelangt man weiter zu einem Wohngebiet, in dem Häuser und Wohnblöcke um klassische orientalische Höfe herum angelegt sind.
Läuft man durch die Straßen gelangt man im Zentrum dieses Areals an einen hellen, freundlichen Platz, auf dessen eine Seite eine türkische Bibliothek steht, mit Leseräumen in den oberen Etagen, durch deren großen Fenster man auf den Kanal und begrünten Flächen bis hin zum Safar-Park schauen kann. In der unteren Etage befindet sich ein Lese-Café mit Terrasse zu dem hellen bepflanzten Platz hin.
Sobald man aus dem Wohnviertel weiter spaziert nach Westen, trifft man auf einen klassischen türkischen Basar, der sich über die gesamt Breite der Brücke erstreckt. An dessen Ende befindet sich etwas abseits auf der einen Seite ein türkisches Hamam für Männer, und auf der anderen Brückenseite ebenfalls abseits gelegen eines für Frauen.
Direkt hinter dem Bazar und den Hamams beginnt ein Wohnviertel, in dem Ottoman-Häuser überwiegen: Traditionell werden diese Häuser aus Holz gebaut und sind somit leicht und aus nachhaltigem Baumaterial.
Im Anschluss an dieses Viertel befindet sich das Bildungsviertel: Dort gibt es eine türkisch-arabische Kinderkrippe und einen ebenso bilingualen Kindergarten, eine Grundschule mit türkischem Sprachzweig und eine „Madrasa“ in der Mitte, die eine weiterführende Schule mit Türkisch als Wahlfach umfasst.
Im Anschluss an das Bildungsviertel weist die Dubaier Brücke des Islamischen Friedens eine Steigung auf, um über das Autobahnkreuz hinweg zu führen. Auf der so entstehenden Hügellage findet sich ein Wohnviertel, dessen Straßen Häuser im Stil der Balat-Houses in Istanbul säumen.
Die E311 (Sheikh Mohammad Bin Zayeed Road) ist eine weitere 14- bis 18-spurige Straße in Dubai: Über ihr können die „Dubaier Brücken der paradisischen Gärten“ bis hin zum Miracle Garden führen
Nachhaltigkeit spielt in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine signifikante Rolle. Im Jahr 2008 wurde der Zayed-Nachhaltigkeitspreis ins Leben gerufen, der eine außerordentliche Strahlkraft entwickelt hat: Er wird vergeben für innovative und praktische Beiträge in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Energie und Wasser und hat bereits direkt und indirekt das Leben von 370 Mio Menschen verbessert.
Auch in der Landwirtschaft steht der Gedanke an eine ökologisch nachhaltige Ausrichtung im Vordergrund. In einer Verlautbarung sagte Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum 2020: „Nachhaltige Landwirtschaft ist eine wirtschaftliche und soziale Notwendigkeit für unser Land“.
Die Dubaier Brücken der paradisischen Gärten sind entsprechend im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele von Dubai bepflanzt.
Zum einen soll dort die Bausubstanz mit besonderem Wert auf begrünte Innenhöfe und Hausgärten angelegt werden – getreu der Hof- und Gartenkultur, die sich in islamisch geprägten Ländern findet
Zum anderen sollen die Wege und Gärten auf diesen Brücken mit Laubengängen versehen sein, die mit Rankobst oder blühenden Rankpflanzen bewachsen sind: Sie können Schatten spenden und gleichzeitig können Spaziergänger Obst pflücken, wenn es reif ist – also im wahrsten Sinne eine paradisische Brückenwelt.
Passend dazu sind die Dubaier Brücken der paradisischen Gärten auch gleichzeit eine Gourmet-Zeile – insbesondere für alle Spezialitäten der Länder, die auf der Brücke des Islamischen Friedens vertreten sind: Die Zeile bietet ausschließlich Restaurants mit originalen Traditionsgerichten in höchster Qualität
Bis hin zu den Backwaren unterschiedlichster Regionen ist auf der Gourmet-Zeile alles zu finden: ein Traum für Touristen ebenso wie für die Dubaier Bevölkerung
Aber auch Forschung kann auf den Brückenabschnitten der paradisischen Gärten betrieben werden
Das Abu Dhabi Investment Office (ADIO) hat im Rahmen des „Food Tech Valley-Projects“ in Dubai bereits über 100 Mio investiert: Es handelt sich unter anderem um Public Private Partnerships mit dem Ministerium für Ernährungs- und Wassersicherheit und Wasser Properties zur Erforschung der Stadtplanung zukünftiger, KI-gesteuert ernährungsunabhängiger Städte. Die VAE sind somit der nächste „Foodtech Hub“ im Nahen Osten, und auf den Dubaier Brücken der paradisischen Gärten können entsprechend die geschützten Flächen hinter dem autonom fahrenden Verkehr genutzt werden, um dort Wüstenfrüchte, die in den unterschiedlichen Wüstengebieten der Welt wachsen, anzubauen, zu erforschen und ggf. weiterzuentwickeln bzw. zu züchten.
Die VAE haben bereits eine beeindruckende landwirtschaftliche Expertise aufgebaut – aber die größte Herausforderung ist nach wie vor die Bewässerung
Die VAE haben über 177 hochentwickelte landwirtschaftliche Betriebe, von denen über 100 bereits Techniken für ökologische Bewirtschaftung anwenden. Aber das Problem der Wasserversorgung bzw. Ausbeutung der Grundwasser-Reserven und der Folgen globaler Erwärmung bleibt: Nach Angaben der Weltbank hatten die Vereinigten Arabischen Emirate 2002 noch 75.000 Hektar Ackerland, im Jahre 2018 waren es jedoch nur noch etwas über 42.000 Hektar.
Das Unterflurbewässerungskonzept der Frankfurter Brücken kann auch auf den Dubaier Brücken Abhilfe schaffen
Da die Pflanzen bei dieser Bewässerungstechnik von unten mit Wasser versorgt werden, verdunstet deutlich weniger Gießwasser an der Oberfläche. Gleichzeitig lässt sich die gesamte Bewässerung mit Steuerungstechnologie sicherstellen, so dass es keiner Personalkapazität bedarf. Und bei der Anwendung von kunststoff-freien Unterflursystemen lässt sich die gesamte Bewässerungstechnik ausgesprochen nachhaltig gestalten – insbesondere, wenn die Wasserquelle aus Entsalzungsanlagen kommt und dieses durch die Unterflurbewässerung extrem sparsam genutzt wird.
Das Prinzip der Unterflurbewässerung lässt sich auch auf zu begrünende oder landwirtschaftliche Fläche übertragen: Es muss lediglich eine wasserundurchlässige Schicht im Boden liegen, über der die wasserführende Schicht entstehen kann
Natürliche Oasen entstehen auf ähnliche Weise: Eine wasserundurchlässige Bodenschicht sorgt dafür, dass einströmendes Wasser aus einer Quelle, einem Fluss oder auch Grundwasser, das nur an bestimmten Stellen durch die Schicht dringt, sich sammeln kann und nicht gleich wieder wegversickert. Schafft man solche Schichten (z.B. aus Ton) in ca. 2 bis 3 Metern Tiefe, so kann man das Erdreich darüber mit Wasser aus den Entsalzungsanlagen „tränken“, ohne dass es gleich wieder verschwindet. Das Wasser wird dabei nicht von oben auf das Erdreich geschüttet, sondern durch ein Rohrsystem (z.B. aus Tonrohren) unter der Oberfläche im Boden verteilt Die Pflanzen können von oben mit ihren Wurzeln aus diesem vollgesogenen Erdreich ihr Wasser herausziehen. Hierzu gibt es bereits Forschungskonzepte, die jedoch passende Testfelder benötigen – zum Beispiel an Enden der Dubaier Innovationsbrücken, die als Wassertransportsystem in Wüstenbereichen rund um Dubai münden.
Je nach Bepflanzung ist die wasserundurchlässige Schicht 1 bis 3 Meter tief anzubringen: So verbleiben die jeweiligen Pflanzenwurzeln im durchtränkten Bereich
In den so geschaffenen Oasen können auch Bäume gepflanzt werden, für die die wasserundurchlässige Schicht allerdings in vielen Fällen auch tiefer als 3 Meter angebracht werden muss. Geplant werden muss eine Segmenterierung von zu bepflanzender Fläche nach benötigtem Wurzelraum. Bäume oder Palmen sind für Grünflächen in Dubai wichtig, da sie Menschen und auch anderen Pflanzen Schatten spenden und vor Sandstürmen schützen. Bei entsprechender Bewässerung können auch einige Obstbaumsorten gepflanzt werden. Mithilfe solcher Technologien können rund um Dubai herrliche Oasen der Erholung geschaffen werden.
Die gezielte Versickerung von Wasser in zu begrünende Areale kann rund um Dubai an allen Brückenenden erfolgen: Ein Grüngürtel kann entstehen
Wenn dies in großem Maßstab umgesetzt werden soll, dürfte eine weitere Entsalzungsanlage notwendig werden, die mithilfe von Energiebändern (Energy-Belts) betrieben werden könnte.
Die Bepflanzung eines solchen Grüngürtels um Dubai kann ebenfalls Gegenstand von Forschung und Entwicklung sein – ein schönes Vorbild ist die Tarim-Wüstenstraße
Die Tarim-Wüstenstraße ist zum Schutz gegen Sandverwehungen in 2003 mit 20 Mio Pflanzen bepflanzt worden. Dort ist im Turpan-Becken auch der größte botanische Garten für asisatische Wüsten-Flora enstanden: mit 700 verschiedenen Wüstenpflanzen, 50 davon sind gefährdete Arten. Einen solchen ökologischen, grünen Forschungsgürtel könnte auch das Dubai Desert Conservation Reserve Center um Dubai herum anlegen.
Der Grüngürtel um Dubai könnte teils aus Ackerfläche bestehen und teils aus Pflanzen, die einer Oasen-Begrünung ähneln und vergleichsweise genügsam sind
Rund 510 Quadratkilometer Ackerland könnte enstehen und ca. 90 Quadratkilomter wüstentaugliches Stadtgrün. Mit der Agrarfläche könnte ein signifikanter Teil des Obst-, Gemüse und Getreidebedarfs der VAE gedeckt werden – der Rest könnte in andere Teile der arabischen Halbinsel exportiert werden, vor allem dann, wenn es sich um (immer beliebter werdende) Bio-Produkte handelt.
Die Emirate haben Expertise in biologischem Anbau und auch darin, die Landwirtschaft zu einem Erlebnis für die Bevölkerung und Touristen zu machen
Industrielle Landwirtschaft ist in Dubai nicht so sinnvoll wie ökologische Farmen, die hochwertige Produkte erzeugen, einen schönen Landschaftsgürtel um Dubai legen und zugleich Erlebniswert für die Menschen haben. Über 100 Farmen in den Emiraten produzieren bereits Bio-Produkte.
Der Grüngürtel benötigt 2,6 Mrd Kubikmeter Wasser p.a.: Dafür muss eine neue Entsalzungsanlage gebaut werden
Das Emirat Dubai umfasst eine Fläche von 4.114 Quadratkilometern, die Stadt hingegen hat lediglich 35 km2. Der mögliche Grüngürtel kann 600 Quadratkilometer umfassen, eine Fläche, auf der bislang lediglich 42 Millionen Kubikmeter Niederschlag pro Jahr fallen – 70 Liter Wasser pro Quadratmeter p.a., das bedeutet 190ml durchschnittlich pro Quadratmeter pro Tag.
Für Ackerbau in Wüstenregionen benötigt man jedoch 12 Liter Wasser pro Quadratmeter pro Tag, so dass sich für den Grüngürtel eine Gesamtmenge von 2,6 Mrd Kubikmeter Wasser pro Jahr ergeben.
Erhöht man den lokalen Wasserhaushalt des Grüngürtel-Areals von 42 Mio m3 (Niederschlag) auf 2,6 Mrd m3 zugeführtes Wasser pro Jahr (also um mehr als das 60-fache), so kommt zwar nur ein Teil dieses Wasser in der Atmosphäre an, indem die Pflanzen es aus der Unterflurbewässerung saugen und verdunsten, aber allein diese Verdunstungsmenge und ihr potentieller Einfluss auf Niederschlagsereignisse können das lokale Klima signifikant beeinflussen.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ist im Vorfeld allerdings eingehend zu simulieren und zu prüfen, ob das lokale Klima dadurch langfristig angenehmer und kühler wird oder ob aufgrund der extremen Begrünung das lokale Wetter nicht phasenweise einen tropischen Charakter erhält – was deutlich weniger angenehm wäre als das trockene Wüstenklima.
In diesem Zusammenhang muss auch geklärt bzw. simuliert werden, ob eine verstärkte Wolkenbildung über Dubai der Stadt und der Region durch Abregnen vor Ort zugute kommen würde oder ein Berg zu diesem Zweck gebaut werden müsste. Das National Center for Atmospheric Research der VAE hat bereits Modelle entwickelt, mit denen derartige Simulationen möglich sind.
Der Vorteil des Grüngürtel-Konzeptes ist, dass die Flächen sukzessive entstehen und klimatische Auswirkungen beobachtet werden können, so dass mit der Bepflanzung –und dadurch mit der benötigten Bewässerung- auch gegengesteuert werden kann.
Die 400 km langen Dubaier Energiebänder können mit 5,1 TWh p.a. zunächst die Zementproduktion für den Brückenbau unterstützen und sodann -nach Fertigstellung der Brücken - die (parallel erbaute) Entsalzungsanlage versorgen
Energiebänder haben den großen Vorteil, dass sehr schnell und sehr einfach große Mengen an grüner Energie erzeugt werden können. Sie haben allerdings wie viele erneuerbaren Energien auch den Nachteil, dass die Energie volatile anfällt: Sie produzieren nur tagsüber Strom, und im Sommer mehr als im Winter.
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben das erklärte Ziel, am globalen Wasserstoffmarkt 25 Prozent Marktanteil einzunehmen. Sobald die Energiebänder überschüssige Energie produzieren, dürfte eine Infrastruktur zur Herstellung von Wasserstoff bereits in den Emiraten im Aufbau sein. Außerdem wollen die VAE auch ein Weltmarktspieler in der wasserstoffbasierten Herstellung von Stahl werden, sodass -zusammen mit der CO2-armen Zementproduktion- die Dubaier Brücken vorbildlich CO2-arm gebaut werden können. Wasserstoff kann allerdings nur bis zu einem gewissen Grad effizient komprimiert werden, so dass es wichtig ist, für seine (Zwischen)Speicherung viel Platz zu haben. Die Installation sollte jedoch gleichzeit in der Nähe der wasserstoffverbrauchenden Industrie bzw. des exportierenden Hafens sein: Entsprechend bietet es sich an, die Wasserstoffspeicherung unter dem Grüngürtel von Dubai anzulegen – zumal unter diesem ohnhin nach ein paar Metern Wurzelraum die wasserundurchlässige Schicht kommen muss.
Oasenbildung für den Grüngürtel mithilfe wasserundurchlässiger Schichten im Untergrund und Energiespeicherung können miteinander verbunden werden
Fazit: Mithilfe von grünen Innovationsbrücken kann Dubai seine spektakuläre Hochhaus-Skyline ergänzen durch märchenhafte Bauten und paradisische Gärten. Für jeden bisherigen Investor in Dubai steigt im Falle des Baus der Brücken der Wert seiner bereits existierenden Investitionen signifikant
Wenn Dubai ein Magnet für Touristen und Expatriates bleiben möchte, dann ist es wichtig, seine jetzige Stadtstruktur mit zukunftsweisender Planung weiterzuentwickeln. Die Dubaier Brücken verändern das Stadtbild von Dubai nicht, sondern sie ergänzen es lediglich in wertsteigernder Weise, da sie sich über derzeit toten Flächen befinden: Die breiten Autostraßen tragen auch heute nichts zum Leben der Stadt bei, sind also wenn überhaupt, ein negative Bestandteil des Stadtbildes.
Mit den Dubaier Brücken wird eine neue Lebensqualität erschaffen, was nicht nur die Immobilien auf den Brücken attraktiv macht, sondern auch die direkte und weitere Umgebung der Brücken massiv aufwertet: Allein die 30.000.000 Quadratmeter Gebäudefläche auf den Brücken könnten Stand heute einen Preis von mind. 7.500 Euro/m2 erzielen, d.h. sie hätten einen Wert von mindestens 225 Milliarden Euro. Wenn nur die gleiche Quadratmeterzahl an Gebäudefläche in der Umgebung der Brücken von dem heute gängigen Marktpreis von 3.400 Euro/m2 auf 5.200 Euro/m2 steigt, liegt diese Wertsteigerung schätzungsweise bei weiteren 54 Milliarden Euro – zusammen mit einem extrem verstärkten Zustrom von Touristen mit Mehreinnahmen von einigen Millarden (38 Mrd in 2019) dürften weitere 20 Milliarden Euro an Wert kreiert werden. Insgesamt kann durch die Dubaier Brücken ein Wert von rund 300 Milliarden Euro erschaffen werden.
Hinzu kommt der Nachhaltigkeitswert, der geschaffen wird: Dubai hat mit den Innovationsbrücken eine Forschungsplattform für unterschiedliche Zukunftsbereiche, von klimaangepasster Bepflanzung über autonomes Fahren bis hin zur Nutzung von Geothermie der Säulenpfähle zur Kühlung. Es kann zudem mithilfe einer neuen, leicht aufzubauenden Energiebänder-Infrastruktur einen Grüngürtel erschaffen, dessen Auswirkungen neben landwirtschaftlicher Versorgung einen positiven Climate-Engineering Effekt auf die Stadt haben könnte.
Mit den märchenhaft bebauten paradisisch begrünten Innovationsbrücken kann Dubai einen ganz besonderen Beitrag zur Welt der Zukunft leisten.