ALTES NEULAND WELTWEIT
Viele Städte leiden weltweit unter Wohnungsnot, Wassermangel und begrenzten Möglichkeiten zur Realisierung der Energiewende. Alle diese Städte haben große graue Einfahrtsstrassen, die die Stadt durchschneiden und oft bis mitten in die City führen.
Über diesen versiegelten grauen Autostraßen können grüne Brücken weltweit entstehen, auf denen Wohnraum geschaffen, Wasser gesammelt und weitergeleitet werden kann, und Photovoltaik- ebenso wie Geothermie-Konzepte realisiert werden können.
Autonom fahrender Verkehr auf den Brücken kann Verbindungen in der Stadt schaffen, die „door to door“ und „on demand“ Personen schnell und über Tage – anstatt „underground“ – durch die Stadt transportieren können. Gleichzeitig kann die Bebauung in traditioneller oder kunstvoller moderner Bauweise erfolgen, wobei ausschließlich nachhaltige Materialien zur Anwendung kommen können: nachwachsend oder lokal als natürliche Ressource verfügbar.
So kann sich überall – je nach Stadt einzigartig, aber dennoch weltweit nachhaltig – die Stadt der Zukunft entwickeln.
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Die Stadt der Zukunft ist grün, human und verbindet Tradition mit Moderne
Alle Lösungen, die auf den Brücken erforscht und realisiert werden, können sukzessive auf die jeweilge bestehende Stadt übergehen: Von den Dächern entlang der Brücken kann Regenwasser gesammelt und zur Begrünung der Stadt genutzt werden. Immer mehr Gebäude neben den Brücken können auf Wärmepumpen-Technologie umsteigen und an die unterirdische geothermische Sonden- und Leitungsstruktur angeschlossen werden: zum Heizen ebenso wie zum Kühlen der Gebäude. Im Brückenkorpus können digitale Leitungen verlegt werden, so dass signifikant höhere Rechenleistung quer durch die Städte gelangt – wie bei einem Bypass. Und ähnlich entlastend können auch die Stromleitungen der Brücken für das städitsche Stromnetz sein: Sie können sowohl den Strom von Brücken-eigenen Photovoltaik-Modulen zu Energiespeichern leiten als auch die volatil anfallende Photovoltaik-Energie von Bauten entlang der Brücken.
Städte haben weltweit trotz unterschiedlicher geographischer Gegebenheiten ähnliche Herausforderungen
Innenstadt-nah bezahlbaren Wohnraum schaffen, Verbesserung des Stadtklimas, Wasser-Management, die urbane Energiewende – alles Themen, die es im 21. Jahrhundert zu lösen gilt
Singapur
Shanghai
Los Angeles
Dubai
Für diese existierenden Städte müssen Lösungen gefunden werden, die im Bestand realisert werden können und nicht nur irgendwo auf der grünen Wiese
Meistens jedoch wird die Stadt der Zukunft leider „separat“ geplant bzw. „neu erfunden“
Viele Visionen der „Stadt der Zukunft“ sind eine Fortschreibung heutiger Ballungsraum-Architektur und wirken eher bedrohlich als „fortschrittlich“- und vor allem selten human
Selbst der positive Aspekt eines begrünten Gebäudes wird konterkariert, wenn es lediglich zum Postulat bzw. einer Fortschreibung von herkömmlicher Ballumgsraum-Ästhetik (nur eben in Grün) wird
Die Lösungen für die Stadt der Zukunft sollten primär in den bestehenden Städten realisert werden, nicht irgendwo im Umland oder durch den Abriss ganzer Stadtteile
Städte sind zugebaut und bewohnt, da lassen sich nur schwer im Nachhinein die benötigten Innovationen implementieren, die wir für eine nachhaltige Zukunft global brauchen. Aber in allen Städten weltweit gibt es eine Art von „Baugrundstück“, das der Öffentlichkeit gehört und sich durch die Städte zieht: der Luftraum über den breiten Verkehrsadern, die in jeder Großstadt zu finden sind – egal auf welchem Kontinent. Der Charme an der Lösung: Der Staat kann im gesellschaftlichen Interesse über diesen „Baugrund“ verfügen, ohne irgendjemandem irgendetwas wegnehmen zu müssen – und das ganz Innenstadt-nah.
Shanghai
Los Angeles
Toronto
Jakarta
New Dehli
Paris
In absehbarer Zeit werden weltweit Fahrzeuge in den Innenstädten auf Elektro- oder Wasserstoff-Antrieb umstellen, so dass bebaute Brücken über den Autostraßen zu leisen „prime site“ Quartieren werden: Daher lohnt es sich, in diesen hochwertigen Innenstadtlagen in traditionelles Kunsthandwerk zu investieren
Wunderschönes „Altes Neuland“ kann über großen grauen Verkehrsstraßen entstehen
Die Stadt der Zukunft muss weltweit dringende Probleme lösen, möglichst human und nachhaltig: Mit einem Netz von „Innovationsbrücken“ auf einer zweiten Ebene mitten in der Stadt lassen sich viele dieser Herausforderungen meistern, und zwar im Bestand
Wasser
Die meisten Städte weltweit möchten mehr Stadtgrün in ihre Betonlandschaft bringen, verfügen jedoch nicht über die entsprechenden Wasser-Ressourcen.
Manche Städte -wie beispielsweise Singapur durch die Regenzeit- haben so große Niederschlagsmengen, dass es nicht nur für die Pflanzenbewässerung, sondern auch für Trinkwasser-Vorräte sinnvoll ist, alle Optionen für Regenwasser-Sammlung und Speicherung auszuloten.
Eine Struktur wie die der Frankfurter Brücken kann hierbei der Schlüssel zum Erfolgt sein, vor allem, wenn die Brücken wie ein Netz die Stadt durchdringen und das Wasser einsammeln sowie verteilen können.
Energie
Im gewachsenen Bestand ist es schwierig, photovoltaische Flächen zu integrieren, zumal die Stromnetze und ihre Steuerungssysteme nicht darauf ausgelegt sind, die volatil anfallenden Strommengen aufzunehmen, geschweige denn zu speichern.
Bei Bau des Brückennetzes in der Stadt kann jedoch von Anfang an ästhetisch unauffällige Photovoltaik in alle passenden Flächen integriert werden, samt den benötigten Steuerungsmechnismen sowie Speicherorten an den Brückenenden.
Die Brückenpfeiler können geothermisch je nach Klimazone für Wärme oder Kühlung mit Sonden versehen werden.
Verkehr
Die Straßen vieler Metropolen sind überlastet. Insbesondere bei extremen Wetterlagen fahren Massen an Menschen am liebsten mit dem Auto door to door, so dass häufig Staus entstehen und Parkplätze knapp sind.
Autonom fahrender Verkehr könnte Abhilfe schaffen: Er ist effizeinter und kann bei car-sharing die Zahl der Fahrzeuge reduzieren. Aber er lässt sich auf den Straßen nicht realiseren, solange die Strecken nicht proprietär nur für zentral gesteuerte Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Auf dem Brückennetz könnte autonom fahrender Verkehr realisiert werden und entsprechende Steuerungssysteme dafür erforscht und optimiert werden.
Ein wichtiger Faktor für die Stadt der Zukunft: die Sammlung von Regenwasser und der Transport zu Speicherorten
Hierbei sind für jede Stadt vor allem zwei Punkte zu prüfen: (1) Wie gut lässt sich Regenwasser von Abwasser getrennt ableiten, sprich, gibt es ein Mischwasser-Kanalsystem oder nicht? (2) Gibt es die Möglichkeit, Wasser durch Versickerung im Grundwasser-Körper zu speichern oder müssen andere Speichermöglichkeiten gefunden werden?
Um Wasser zu sparen, gilt es bei allen Städten mit Wasserknappheit im Sommer, die Verdunstung beim Bewässern von Stadtgrün durch Unterflurbewässerung zu minimieren
Eine bunte Vielfalt an Photovoltaik kann in allen Metropolen sowohl Fassaden als auch andere Bereiche im öffentlichen Raum schmücken, sobald die Steuerungsinfrastruktur für große Mengen an volatiler, dezentral erzeugter Energie etabliert ist: Dies wird mit den Innovationsbrücken möglich
Ein weiterer Hebel auf dem Weg zur Stadt der Zukunft: die Nutzung von oberflächennaher Geothermie –sowohl als Quelle für Wärme oder Kälte als auch als thermisches Speichersystem
Zum einen können die Säulen der Innovationsbrücken selbst geothermisch aktiviert werden, um die Umgebungstemperatur im Boden (bis zu 20, 25 Meter tief) nach oben zu transportieren (Geothermie-Säule); zum anderen kann beim Bau der Säulen die Tatsache genutzt werden, dass weite Teile des Straßenbelages ohnehin erneuert werden müssen, so dass man vor Erneuerung dort „thermal borhole“-Felder schaffen kann, die dazu dienen, Temperatur tiefer im Boden (bis zu 250 Meter tief) zu speichern.
Fazit: Alle Metropolen weltweit müssen ähnliche Fragen für die Zukunft lösen. Grüne Innovationsbrücken nach dem Vorbild der Frankfurter Brücken können einen humanen und nachhaltigen Lösungsweg bieten
Der Raum über den Straßen gehört der Öffentlichkeit. Jede Metropole kann diesen Raum nutzen für gesellschaftliche Belange, die für die Zukunft ihrer Bevölkerung wichtig ist, ohne privaten Eigentümern Grund und Boden dafür abkaufen zu müssen.
Wird der Raum überbaut, so entstehen Flächen für Forschung, Nahverkehr, Wohnen, Soziales, Grün und alle Arten von Innovation.
Diese „Innovationsbrücken“ haben neuen Quartieren gegenüber den außerordentlichen Vorteil, dass sie aus dem Umland der Metropole mitten in den städtischen Bestand hineinverlaufen und die innovativen Strukturen nicht irgendwo losgelöst auf der grünen Wiese implementieren, sondern dort, wo bereits die Vielzahl der Menschen leben und wo viele Probleme dringend gelöst werden müssen: Die Menschheit wird nicht weltweit ihre Metropolen abreißen und neu aufbauen können, um geothermie, Regenwasser-Sammlung, Photovoltaik-Steuerung, proprietäre Strecken für autonom fahrenden Verkehr etc. u.v.m. zu implementieren; vielmehr müssen Lösungen gefunden werden, die das Vorhandene durchdringen und auf dem Weg in die Zukunft mitnehmen, ohne es zu zerstören.
Zerstörung von Bestehendem ist zum einen nicht nachhaltig, da jeder Neuaufbau enorme Rohstoff- und Enerigeressourcen verbraucht. Und zum anderen ist es gerade bei traditionell gewachsener, historischer oder kunsthandwerklich gestalteter Bausubstanz und auch bei gewachsenem Stadtgrün nicht sinnvoll, den Menschen, die dort wohnen, ihre Heimatumgebung wegzunehmen – auf jeden Fall nicht, ohne zumindest vorher eingehend geprüft zu haben, ob der Baubestand nicht mitgenommen werden kann auf dem Weg in die Zukunft.
Welche Aspekte des Innovationsbrücken-Konzeptes der Frankfurter Brücken für die eigene Metropole in Frage kommen, muss durch Machbarkeitsstudien von Experten von Ort geprüft werden. Im Rahmen der vorliegenden Studie können lediglich erste Ideen und Hinweise geäußert werden.