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Ziel der Betreibergesellschaft gGmbH ist es, die Brücken mit allen Bestandteilen und Funktionen für die Menschen in Frankfurt, Deutschland, Europa optimal nutzbar zu machen und in einem ausgezeichneten Zustand zu erhalten

Die Betreibergesellschaft gGmbH hat mehrere Zielgruppen: zum einen die Bewohner und Gewerbetreibenden auf den Brücken sowie die Bürger der Stadt Frankfurt; zum anderen sind es alle Menschen in Europa und weltweit, für die die Brücken ein Schaufenster der Innovationen und eine Blaupause für die Stadt der Zukunft darstellen und die über gemeinsame wissenschaftliche Forschungen ihrer Länder an den Erkenntnissen auf den Frankfurter Brücken teilhaben. Und last but not least sind auch die Brückeneigentümer eine Zielgruppe, in deren Besitz die Brücken erst nach einigen Jahren übergehen und für die es um so wichtiger ist, dass die Brücken durch exzellente Instandhaltung über die Jahre hinweg an Wert gewinnen und nicht verlieren. 
 

Eine Betreibergesellschaft gGmbH übernimmt die Aufgaben des operativen Betriebs, sobald die Baugesellschaft gGmbH einen Bauabschnitt fertiggestellt hat


Die Aufgabenfelder der Betreibergesellschaft gGmbH leiten sich aus den Bereichen der Konzeptplanung der Frankfurter Brücken ab:

1.  Gebäude: Vermietung, Instandhaltung, Anwohnerbelange
2.  Brücken und Zugänge: Schnittstellenkoordination mit der Stadt Frankfurt als Brückenkorpusbesitzer, Instandhaltungskoordination mit der Stadt für Brückenkorpus, Pfeiler, Aufzüge und Treppen, Sicherheit,              Beleuchtung und Brandschutz
3.  Leitungen und Versorgungszentralen: Wartung-Schnittstellenmanagement mit Rhein Main Netzdiensten, Gebührenkoordination mit Mainova und SEF sowie Leitungsmietern, Controlling sämtlicher Prozesse in den       Versorgungszentralen
4.  Brückenoberfläche: Grünflächenmanagement auf den Brücken, Koordination mit Umwelt- und Grünflächenamt für Bepflanzung entlang der Brücken; Instandhaltung von Beleuchtung, Aufenthaltsbereichen und          Sitzmöglichkeiten, Überdachungen etc. 
5.  Energieversorgung: Instandhaltung der Photovoltaik-Anlagen auf den Brücken, Management der H2- und Batterie-Speicherlandschaft entlang der Brücken
6.  Wasserversorgung: Steuerung der Wassersammlung, Wasserentnahme und Wasserweiterleitung durch die Ringleitung, Steuerung der Speicherung in Zisternen und Versickerungsspeicher sowie Management des       Badesees.
7.  Transport: Fahrzeugwartung, Controlling der Steuerungszentralen für autonomes Fahren, Koordination mit VGF und RMV
8.  Entsorgung: Management des Instandhaltung des Renomaten-Service und der pneumatischen Abfallentsorgungsröhren sowie Koordination mit FES, Instandhaltung der Sammelautomaten-Rondelle
9.  Kunst und Kultur: Management des Musikprogramms auf den Brücken, der Bühnendarstellungen und der Hobby-Pop-Ups
10. Arbeit und Soziales: Management der Betreiberkioske, der Arbeitslosen-Kolonnen und Freiberufler, Management der Weiterbildungsprogramme im Gewerbebereich, Organisation der Unterbringung und                      Arbeitsmöglichkeiten für berechtigte Personenkreise (Angehörige der Internatsschüler auf den Brücken, Sozialarbeiter, Obdachlose etc.).

Das Personal der Betreibergesellschaft der Frankfurter Brücken muss entsprechend zu einem großen Teil aus hochqualifizierten Kräften bestehen, um diese Vielfalt an herausfordernden Aufgaben erfüllen zu können. 
 

Die Betreibergesellschaft gGmbH ist Facility-Management und Controlling-Center in einem

Im Brückenquartier erfüllt die Betreibergesellschaft ähnliche Aufgaben wie eine Stadtverwaltung mit dem großen Unterschied, dass sie
(a) keine hoheitlichen Aufgaben erfüllt, sondern sich an die Vorschriften und Gesetze der Stadt halten muss 
(b) die Aufgaben einer Hausverwaltung (Vermietung Instandhaltung, Facility-Management) mit übernimmt -

     und zwar auch für Infrastruktur und (Grün)Flächen der Brücken, inklusive der Steuerung über Controlling-Zentralen
(c) einen Innovationsauftrag gemeinsam mit Forschung und Wissenschaft aus ganz Europa zu erfüllen hat.
 

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1. Gebäude (I): Für die Gebäude auf den Brücken übernimmt die gemeinnützige Betreibergesellschaft die Aufgaben einer Hausverwaltung – mit besonderen Vergaberichtlinien bei der Vermietung

Vermietung von Wohnraum
Die Betreibergesellschaft arbeitet auf Basis des Gebäudekatasters, das bereits in der Konzeptphase für jedes Gebäude eine eindeutige Nutzung vorsieht (im Hinblick auf die es auch ausgestaltet wird). 
So sind beispielsweise beim Wohnraum zwar ein großer Teil der Gebäude barrierefrei; aber aufgrund zahlreicher sehr schmaler Baufenster, die nur „Tiny-house“-Architektur erlauben, gibt es auch Gebäude, die nicht barrierefrei sind. Entsprechend sind die Vergaberichtlinien der Betreibergesellschaft darauf ausgelegt, dass Menschen, die Barrierefreiheit benötigen, bevorzugt passende Gebäude angeboten bekommen bzw. bei ihnen das Erstwahlrecht haben.
Ähnlich verhält es sich mit Wohnungen, die in der Nähe von Arbeitsplätzen sind, die Präsenzarbeit und Nachtschichtarbeit erfordern, wie zum Beispiel die Polizei oder Krankenhäuser. Diese Wohnungen werden bevorzugt an Menschen mit solchen Berufen vergeben, da sie keine Möglichkeit haben, ihren Arbeitsalltag mit Home-Office-Tagen zu erleichtern. 
Genauso funktioniert es bei „zugeordneten Arbeitsplätzen“ wie z.B. Streetworker oder Künstler, die über Jugendzentren bevorzugt Wohnungen erhalten, weil ihre Präsenz in diesen Arealen sehr sinnvoll sind. 
 

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1. Gebäude (II): Bei der Vermietung von Gewerbeflächen wendet die Betreibergesellschaft gGmbH ebenfalls Vergaberichtlinien an, die den gemeinnützigen Zwecken des Gesellschaftervertrage der gGmbH entsprechen

2.  Vermietung von gewerblichen Flächen – inkl. Flächen für Bildung, Kunst, Inklusion und Sport
Die Betreibergesellschaft stellt sicher, dass alle Flächen im Sinne der gemeinnützigen Zwecke vermietet werden: Dienstleister und Gastronomie müssen sich bei Anmietung verpflichten, das Weiterbildungsprogramm auf den Frankfurter Brücken für ihre Mitarbeiter anzubieten; Gastronomie-Betriebe müssen sich an das Take-Away-Geschirr-System anschließen und dürfen nur Produkte aus biologischem Anbau verwenden (Vorgaben, die auch für große Franchise-Ketten gelten).

Ein weiteres Beispiel: Die Markthallen mit Loft-flair nicht nur für Anbieter von regionalen Anbauprodukten gedacht, sondern auch Bürger ohne Gewerbe können dort Flächen an bestimmten Tagen oder für wenige Stunden mieten, um dort z.B. Früchte ihres Obstbaumes im Garten zu verkaufen (ähnlich der Verkaufserlaubnis an einem Flohmarktstand). Die Betreibergesellschaft vermietet solche Fläche also an einen Betreiber, der diese Besetzung der Marktstände organisiert. Der Betreiber arbeitet hierbei wie ein Franchise-Nehmer, der an gewissen Preisgefüge und Qualitätsstandards gebunden ist.

Auch bei besonderen Quartieren erfolgt die Vermietung nicht beliebig, sondern themenbezogen: Eine Gastronomie-Fläche in Little Italy wird z.B. auch nur an ein Bio-Restaurant vermietet – aber nicht an ein beliebiges, sondern eines, das italienische Küche im Fokus hat. 
 

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1. Gebäude (III): Für die Instandhaltung der Gebäude auf den Brücken bedient sich die Betreibergesellschaft gGmbH stets sowohl der Handwerker der Meisterakademie als auch des regionalen Handwerks der Umgebung

Viele Gebäude auf den Brücken sind kunsthandwerklich anspruchsvoll ausgestaltet bzw. häufig auch in innovativer nachhaltiger Bauweise erstellt worden. Das macht die Instandhaltung zahlreicher Gewerke zu einer besonderen Herausforderung.

Für den kunsthandwerklichen Bereich kann die Betreibergesellschaft unter anderem auf die Handwerker der Meisterakademie auf den Brücken zurückgreifen.

Für innovative Bauweisen steht die Zusammenarbeit mit Forschungseinheiten im Vordergrund (z.B. mit dem Institut für innovatives Bauern oder dem Fraunhofer IBP usw.).
 

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Ranft Stuck und Restauration

2. Brücken & Zugänge: Der Brückenkorpus gehört der Stadt, die auch die Instandhaltung und Pflege der Säulen sowie der Korpus-Unterseiten übernimmt – die Aufgänge und Aufzüge gehören den Brückeneigentümern und werden von der Betreibergesellschaft verwaltet

Die Verantwortung der Betreibergesellschaft beschränkt sich darauf, den Betrieb aller Einheiten, die sich auf den Brücken befinden, zu verantworten – seien es Gebäude, Fahrzeuge, Veranstaltungen oder andere Elemente.

Darüber hinaus ist sie für alles auf der Oberfläche der Brücken verantwortlich, sei es das Grün, die Beleuchtung, die Unterflurbewässerungsanlage oder auch die Lichtfenster mit begehbarem Glas, die den Raum unter den Brücken erhellen. Zudem ist die Betreibergesellschaft verantwortlich für die Wartung, Instandhaltung und Reinigung sämtlicher Doppelaufzüge und Treppen, die zu den Brücken führen.

Die Wartungs- und Reinigungstruppen, die sich kontinuierlich auf den Brücken bewegen, nutzen dabei das Netzwerk der Betreiberkioske, die ca. alle 500 Meter bis 1000 Meter auf den Brücken verteilt sind und wo Verantwortliche für Wartung, Instandhaltung und Pflege nicht nur Zugang zu einem kleinen Geräte- und Lagerraum haben, sondern in ihren Arbeitspausen auch Getränke u.a. zu Kantinenpreisen haben können. 
 

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2. Brücken und Zugänge: Auch die Instandhaltung und Reinigung der Gebäudebrücken und Aussichtsplattformen oder „Brückenbalkone“ wird von der Betreibergesellschaft gGmbH verantwortet

Was die Betreibergesellschaft nicht leisten kann, ist die Betreuung der Großbrücken, also über den Main oder die Gleise des Hauptbahnhofes. Dies fällt in die Verantwortung der Stadt, des Schiffahrtsamtes und der Deutschen Bahn. Auch die Instandhaltung der Unterseite des Brückenkorpus, der Säulen oder der Leitungen, die durch den Brückenkorpus oder unter ihm entlanglaufen, liegt bei der Stadt, da diese Teile der Frankfurter Brücken bereits zu der städtischen Infrastruktur gehören, die nach Fertigstellung in den Besitz und damit auch in die Verantwortung der Stadt übergeht.

Lediglich die künstlerische Ausgestaltung z.B. an den Säulen oder Brückenunterseiten übernimmt die Betreibergesellschaft in Abstimmung mit der Stadt Frankfurt, da dies vor allem ein Teil des Anwohner-Managements ist, welches in der Verantwortung der Betreibergesellschaft liegt: Die Anwohner sind bei der Ausgestaltung, Beleuchtung und Nutzungsfunktionen des Brückenkorpus die maßgeblichen Entscheider, da es sich vor ihrer Nase abspielt.

Aus dem gleichen Grund betreut die Betreibergesellschaft auch die Gebäudebrücken, Aussichtsplattformen und Brückenbalkone, weil diese stets nur im Einklang mit den Bedürfnissen der Anwohner in Schuss gehalten bzw. gestaltet oder bepflanzt werden können.  
 

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3. Brückenoberfläche: Die Betreibergesellschaft gGmbH ist für sämtliche Begrünung auf und an den Brücken verantwortlich

Die wichtigste Aufgabe der Betreibergesellschaft neben der Instandhaltung und Vermietung der Gebäude besteht in der Pflege der 1 Mio Quadratmeter Grünfläche auf den Brücken sowie der Bäume und Grünflächen entlang der Brücken – wobei letzteres in Zusammenarbeit mit dem Grünflächen- und Umweltamt der Stadt Frankfurt erfolgt.

Da es auf und entlang der Brücken keine Beetkonzepte mit Wechselbepflanzung gibt und da ausschließlich auf bodengebundene Fassadenbegrünung gesetzt wird, geht es in erster Linie um Erhaltungsfplege und nur vereinzelt um (Ersatz-)Bepflanzung. Die Pflege umfasst nicht nur die Grünflächen mit öffentlichem Charakter, sondern auch die Gartenpflege in den Gärten der Brückenhäuser, da deren außerordentlich schönes Erscheinungsbild touristischen Zwecken dient und daher stets gepflegt sein muss. Brückenbewohner mit einem grünen Daumen und dem Wunsch nach besonderer Bepflanzung können allerdings auch die Gartenpflege auf Wunsch selbst übernehmen.

Darüber hinaus hat die Betreibergesellschaft Fachhpersonal, das die Infrastruktur zur Artenerhaltung und Förderung der Trittsteinbiotope aufrecht erhält bzw. pflegt (Niststätten, Vogeltränken, ökologischen Vernetzungsbauten wie Wildtierkorridore und Grünbrücken etc.).
 

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3. Brückenoberfläche: Forschungsvorhaben und innovative Konzepte führt die Betreibergesellschaft gGmbH in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten durch

Die Fußwege und Fahrwege auf den Frankfurter Brücken sind Teil des Brückenkorpus und gehen wie dieser nach Fertigstellung der Brücken in den Besitz der Stadt über. Dennoch ist die Betreibergesellschaft für die Dauer der Brückennutzung im gemeinnützigen Sinne für die Pflege, Reinigung und Instandhaltung sämtlicher Wege und auch Nutzflächen verantwortlich.

Sie stellt sicher, dass das besondere Entwässerungssystem der Fahrrinnen funktioniert, sämtliche Wege durch Leitungsabwärme oder Geothermie im Winter beheizt werden und damit frostfreie bleiben, oder auch dass die Holzplankenwege auf dem Weg zum Badesee gut gewartet sind, um auch bei Verschleiß barrierefrei nutzbar zu bleiben.

Die gleichen Pflichten erfüllt die Betreibergesellschaft auch bei Therapiegärten, Brunnen, Bänken, Lesesitzen im Außenbereich, Wege- und Treppenbeleuchtung etc. 
Für Yogawiesen, Urban-Gardeining-Areale, Sportplätze etc. übernimmt die Betreibergesellschaft die Vermietung bzw. Buchungsorganisation für interessierte Nutzer. 
 

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5. Energieversorgung: Die Betreibergesellschaft gGmbH überwacht die dezentrale Energieerzeugung auf und unter den Brücken

Auf den Frankfurter Brücken sind alle in Frage kommenden Flächen mit Photovoltaik und Solartechnik ausgestattet.

Die Betreibergesellschaft sorgt für die Instandhaltung dieser dezentralen Erzeugung durch PVT-Anlagen.

Gleichzeitig steuert sie den Energiefluss bei dezentralen Abnehmern auf den Brücken. I

In den Controlling-Stationen der größten Versorgungszentralen wird zudem der Ausgleich bei Energie-Überschuss oder –Unterdeckung mit der städtischen Energieversorgung gesteuert. Ziel ist zunächst der Ausgleich zwischen Brückenquartieren – erst im zweiten Schritt folgt bedarfsweise eine Saldierung mit Systemen außerhalb der Frankfurter Brücken.

Das gleiche gilt für die thermische Kopplung der Wärme aus Solartechnik mit dem unterirdischen Geothermischen System unter bzw. entlang der Frankfurter Brücken: In den Versorgungszentralen wird diese Schnittstelle an Controlling-Stationen überwacht. 
 

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4. Leitungen und Versorgungszentralen: Die großen städtischen Versorgungsleitungen in und unter dem Brückenkorpus gehören der Stadt – aber die Betreibergesellschaft gGmbH muss die Schnittstelle zu ihnen sowie die Feinverteilung auf der Brücke managen

Die Betreibergesellschaft hat in manchen größeren Versorgungszentralen Controlling-Stationen, in denen alle Leitungssysteme der Brücken von Fachpersonal überwacht werden: Wasser, Strom, Solar- und Abwärme, Gas und H2 sowie digitale Leitungen. Diese Brückenleitungen zur Versorgung auf den Brücken haben an bestimmten Punkten (meist Versorgungszentralen) Schnittstellen mit den großen Versorgungsleitungen der Stadt. Die Betreibergesellschaft übernimmt entsprechend auch das Schnittstellen-Management mit den entsprechenden städtischen Versorgern, sei es infrastrukturell (z.B. mit den Rhein-Main-Netzdiensten), sei es Abrechnungstechnisch (z.B. mit der Mainova). 
 

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5. Energieversorgung: Die Instandhaltungspflicht der Betreibergesellschaft gGmbH erstreckt sich allerdings nicht auf Energie-Infrastruktur, die sich nicht an oder auf den Brücken, sondern sich auf städtischem Gebiet oder bei Drittanbietern befindet

Die auf den Frankfurter Brücken erzeugte Energie wird bei Überschüssen Abnehmern in der Stadt zur Verfügung gestellt, sei es dezentral wie bei den „Tankstellen“ für E-Autos, die in die Brückensäulen integriert sind, sei es als Einspeisung in das städtische Netz an bestimmten Übergabestellen.

Ein besonderer Falls jedoch ist die Speicherung der auf den Brücken erzeugten Überschuss-Energie in unterirdischen Speichern: Diese befinden sich meist unter Flächen, die Vereinen oder Landwirten gehören und nicht der Stadt, so dass das Management der H2- und Batterie-Speicherlandschaft eigentlich der Betreibergesellschaft zuzuordnen ist. Falls die Stadt Frankfurt bis zu diesem Zeitpunkt jedoch selbst eine derartige unterirdische Speicherlandschaft stadtnah betreibt, ist es sinnvoller, das Management der Brückenspeicher sowohl im Besitz als auch in der Verantwortung der Stadt anzusiedeln.

Ähnlihces gilt für die Geothermiesysteme unter den Brücken: Auch sie sollten nach Fertigstellung der Brücken in den Besitz der Stadt übergehen, die auch den Brückenkorpus besitzt. Dies bietet sich vor allem deshalb an, weil viele Sondenfelder unter Straßenflächen liegen und auch die Abwärme von anderen dezentralen Wärmequellen in das System integriert werden soll, wie z.B. Abwärme von Rechenzentren oder der Kanalisation. 
 

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6. Wasserversorgung: Der Betreibergesellschaft gGmbH obliegt die Steuerung der Wassersammlung und Wasserweiterleitung durch die Ringleitung sowie die Steuerung der Zwischenspeicherung in den Zisternen unter den Brücken

Da allerdings das gesammelte und gespeicherte Wasser nicht nur der Versorgung des Grüns auf den Brücken dient, sondern vor allem auch das Stadtgrün in Frankfurt in Trockenzeiten mit Wasser versorgen soll, sollten die Versickerungsareale von der Stadt Frankfurt betreut werden. Das gleiche gilt für das Management des Badesees, in dem nur ein kleinerer Teil der Wasserspeicherung erfolgt, der aber einen extrem hohen Freizeitwert für die gesamte Bevölkerung von Frankfurt hat. 
 

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7. Transport: Die Wartung der Brückenfahrzeuge sowie die komplette Steuerung des autonom fahrenden Brückenverkehrs erfolgt durch die Betreibergesellschaft gGmbH – bei kontinuierlicher Zusammenarbeit mit Forschung & Wissenschaft

Die Betreibergesellschaft verantwortet das Controlling der Steuerungszentralen für autonomes Fahren. Dabei wird das „selbstlernende“ System immer weiter entwickelt, so dass die Transportleistung von Jahr zu Jahr effizienter und schneller wird. Im Zuge dessen wird auch die App, mit der die Fahrgäste die Fahrzeuge rufen bzw. ihre Transportziele eingeben, ebenfalls stetig weiterentwickelt.

Die Entwicklung erfolgt nicht nur gemeinsam mit Forschungsinstituten, sondern auch mit der Automobil-Industrie: Die Frankfurter Brücken sind das größte autonom befahrene Verkehrsnetz, an dem erforscht werden kann, wie die Fahrzeuge der Zukunft sowie die Steuerungssysteme und Straßen der Zukunft ausgestattet werden müssen, damit das System auf den Boden übertragbar wird.

Ferner übernimmt die Betreibergesellschaft die Koordination mit VGF und RMV, um optimale Umstiegsmöglichkeiten sicherzustellen.

Eine Routineaufgabe der Betreibergesellschaft ist das „Betanken“, Reinigen, Warten und ggf. Reparieren der Fahrzeugflotte. Dabei sind spezielle Fahrzeuge, wie z.B. die mit Blumenkästen bestückten, eine besondere Herausforderung. 
 

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8. Entsorgung: Die Betreibergesellschaft gGmbH ist für das Renomaten-System verantwortlich, das der Nukleus für eine 100% nachhaltige Verpackungswelt wird

Während des Baus der Frankfurter Brücken muss die Betreibergesellschaft bereits Kooperationen mit Herstellern eingehen, die bereit sind, sich an das nachhaltige Verpackungssystem mit Verpackungen aus bruchfestem leichten Glas, dünnem emaillierten Stahl und reinem PE-Kunststoff anzuschließen.

Voraussetzung dafür ist, dass die Betreibergesellschaft mit der FES (städtischer Entsorger in Frankfurt) gemeinsam einen Prozess entwickelt, durch den die Renomaten abgeholt, zu einer Spezialstelle des städtischen Entsorgers zur Reinigung bzw. Verbrennung der Verpackungen gebracht und gesäubert wieder zurück auf die Brücken gebracht werden.  

Ferner muss die Betreibergesellschaft eine effiziente Logistik sicherstellen, mit der die Mehrwegbehälter zu den Herstellern zurückgebracht werden, so dass diese sie auffüllen können. Ähnlich wie bei online-Bestellungen wird die Logistik dann effizient gestaltbar sein, wenn genug Hersteller sich dem System angeschlossen haben, so dass die Transportrouten immer mehr Hersteller abdecken. 
 

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8. Entsorgung: Die Entsorgung des Restmülls durch Abfall-Entsorgungsröhren wird von der Betreibergesellschaft gGmbH überwacht, ebenso wie das Management von Take-Away-Verpackung in den Reinigungsrondellen

Die Betreibergesellschaft verantwortet insgesamt drei Abfallsysteme auf den Brücken: die Renomaten in den Haushalten, die Entsorgung des Restmülls durch pneumatische Abfallröhren und die Reinigungsrondelle, in denen von allen Gastronomen auf den Frankfurter Brücken die emaillierten Stahlbehälter und Behälter aus bruchfestem Glas vorgereinigt werden, um dann zu den Gastronomen zur Wiederverwendung zurückgebracht zu werden. Während die Betreibergesellschaft bei der Entsorgung durch die Abfallröhren mit der FES zusammenarbeitet, betreffen die Rondelle lediglich den Brückenbetrieb. 
 

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9. Kunst und Kultur: Die Betreibergesellschaft gGmbH organisiert die Belegung der Musikpavillons, Bühnen und Hobby-Pop-Ups

Die Musikpavillons haben ein ständig wechselndes Programm, so dass die Betreibergesellschaft ein Netzwerk zu Künstlern und Agenturen aufbauen muss, um die Belegung mit so zahlreichen und vergleichsweise kurzen Konzerten zu organisieren. Erschwerend kommt hinzu, dass auch Musik aus anderen Kulturkreisen das Programm bestimmen, so dass permanent Musiker aus anderen Ländern zu Besuch geladen werden und untergebracht werden müssen. Die Betreibergesellschaft organisiert dies und finanziert dies auch mit Zuschüssen, da aufgrund extrem niedriger Eintrittskosten die Kooperationspartner die Kosten häufig nicht komplett decken können.

Genauso verhält es sich bei Bühnenauftritten, von denen auch viele aus anderen Ländern sind, so dass Einladungen samt Unterbringungsmöglichkeiten auf den Brücken von der Betreibergesellschaft organisiert werden müssen.

Etwas langfristiger, aber genau so herausfordernd, ist die Belegung der Hobby-Pop-ups: Die Betreibergesellschaft muss Vereine, interessierte Personen oder Institutionen bzw. Betriebe, die zu einem Hobby beitragen können, zusammen bringen und ein Programm für das halbe Jahr oder Jahr, in dem das Thema im Hobby-Pop-Up bearbeitet wird, gemeinsam mit Ihnen erstellen und durchführen.
 

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10. Arbeit und Soziales: Die Stiftungssatzung der Muttergesellschaft hat zum Ziel, dass die Frankfurter Brücken auch in sozial-rechtlicher Hinsicht ein Schaufenster der Innovationen sind – was durch die Betreibergesellschaft organisiert werden muss

Die Betreibergesellschaft übernimmt das Management der rund 60 Betreiberkioske, die über die Brücken hinweg verteilt sind und wie ein Netzwerk funktionieren: Sie sind 24/7 in vier Schichten á 6 Stunden besetzt und bieten so eine zuverlässige Anlaufstelle für Brückenbewohner, Touristen, Kinder & Jugendliche, Personen mit Behinderungen etc. dar. Das Netz der „Kioskbetreiber“ wird besetzt mit freien Mitarbeitern, die die Betreibergesellschaft hauptsächlich aus Anwohnern, Rentnern, Studenten oder Auszubildenden rekrutiert und  für die Teilzeitjobs attraktiv sind. Da die Betreiberkioske auch Café- oder Bistro-Charakter haben, fungieren sie gleichzeitig als Treffpunkt für Bürger und Gäste aus anderen Regionen. Auf den Frankfurter Brücken ist damit –ähnlich wie auf Innenstadtplätzen im mediterranen Raum – ein ganz anderes soziales Leben möglich als in herkömmlichen Neubaugebieten.

Die Betreiberkioske sind gleichzeitig auch Sammelpunkt für die Arbeitslosen-Kolonnen, die den Brückengärtnern zuarbeiten, oder auch z.B. für die Fahrzeugbegleiter in den Brückenpersonentransport-Fahrzeugen, die als Helfer und Ansprechpartner in den ersten Jahren des autonomen Verkehrs auf den Brücken in den Fahrzeugen mitfahren. 
Die Betreibergesellschaft steuert bei all diesen Aktivitäten den gemeinsamen Dienstplan des Netzwerkes und die Aufgabenverteilung.
 

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10. Arbeit und Soziales: Innovative Weiterbildungsprogramme auf den Brücken liegen ebenso in der Verantwortung der Betreibergesellschaft gGmbH wie auch die soziale Unterbringung besonderer Personengruppen

Menschen, die auf den Brücken arbeiten, sollen anderthalb Tage ein Recht auf Weiterbildung auf den Brücken erhalten, und zwar entweder in Betrieben ihres Fachgebietes (Bsp. Köche, die andere Cuisine in anderen Restaurants erlernen möchten) oder aber in fachanverwandten Gebieten (z.B. Köche, die sich in Ernährungswissenschaften oder Fotographie von Gerichten weiterbilden möchten, u.ä.). Diese Weiterbildungsprogramme werden von der Betreibergesellschaft organisiert bzw. koordiniert und mit einem gewissen Zuschuass-Budget auch finanziert.

Ein weiterer Aufgabenbereich der Betreibergesellschaft liegt in der Organisation der Unterbringung berechtigter Personenkreise, z.B. Streetworker in direktem Umfeld von Jugendzentren oder Eltern von Internatsschülern, die bereits in jungen Jahren auf die Meisterakademie für Kunsthandwerk, das schwebende IT-College oder die Musikmeisterschule auf den Brücken gehen. Auch um die Eltern der Kinder muss sich die Betreibergesellschaft kümmern und –ähnlich wie eine Relocation bzw. Personalfirma- für sie Arbeit und Unterkunft in Frankfurt bzw. vorzugsweise auf den Brücken sicherstellen, damit sie auf Wunsch in der Nähe ihrer Kinder leben können. 
 

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10. Arbeit und Soziales: Auch die Belegung und Organisation der Betreuung von Obdachlosenunterkünften oder Frauenhäusern u.ä. obliegt der Betreibergesellschaft gGmbH

Auf den Frankfurter Brücken befinden sich zahlreiche soziale Einrichtungen, deren Betrieb sichergestellt werden muss: Die Betreibergesellschaft kann zwar nicht selbst Obdachlosenunterkünfte, Kinder-Archen, Frauenhäuser, Jugendtreffs, Beratungsstellen etc. managen; aber sie ist verantwortlich für die Belegung der dafür vorgesehenen Gebäude, die Abstimmung mit Trägern oder Vereinen oder städtischen Einheiten, die diese sozialen Aktivitäten verwalten, und sie stellt sicher, dass alle in der Planung vorgesehenen sozialen Angebote auch wirklich in vollem Umfang auf den Brücken angeboten werden.

Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass mit anderen Städten und Gemeinden in Deutschland und Europa ein Erfahrungsaustausch darüber stattfindet, welche Konzepte besonders erfolgreich sind und Nachahmungspotential haben. Insofern ist auch der Bereich „Kunst, Kultur und Soziales“ auf den Frankfurter Brücken ein Schaufenster der Innovationen. 
 

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Fazit: In der Betriebsphase sorgt die Betreibergesellschaft ist in erster Linie für die Steuerung und das Controlling der Betriebsprozesse sowie für die Kooperation mit der Wissenschaft

Die Betreibergesellschaft stellt das Netzwerk dar, das alle Bereiche der Frankfurter Brücken miteinander verbindet und ihre reibungslose Interaktion sicherstellt – analog zu der äußerst interdisziplinären Planungsweise, die in Zukunft viel stärker als bislang Stadtplanungsprozesse durchdringen muss.

Dabei steht bei sämtlichen Aktivitäten der Betreibergesellschaft gGmbH der gemeinnützige Zweck im Vordergrund.

Dies geht Hand in Hand mit hochprofessionellem Fachpersonal, das für die Verwaltung und Steuerung der verschiedenen Bereiche extrem gut ausgebildet ist: Nur so kann die Auftragsvergabe für Wartung, Instandhaltung oder Reparatur kompetent und effizient erfolgen.

Außerdem ist die überdurchschnittliche Qualifikation der Mitarbeiter der Betreibergesellschaft ein Garant dafür, dass die Interaktion mit Forschung und Wissenschaft zu Innovationsergebnissen führt, die für Deutschland, Europa und auch weltweit wichtige Schritte auf dem Weg zur humanen und nachhaltigen Stadt der Zukunft darstellen.