Der wichtigste Baustein für die Umsetzung der Frankfurter Brücken ist die Akzeptanz: Hierzu muss die Konzeptplanung im Vorfeld der eigentlichen „Planungsphase nach HOAI“ die Brücken für die Anwohner greifbar und attraktiv machen
Die wichtigste Voraussetzung für die Umsetzung der Frankfurter Brücken ist eine gründliche Anwohneranalyse, insbesondere Verschattungsanalysen für jedes einzelne Gebäude entlang des Verlaufs. Noch vor Beginn der eigentlichen Planung bzw. vor der Verabschiedung eines Bebauungsplanes muss im Rahmen einer ca. vier- bis fünfjährigen „Konzeptplanung“ ein Kompensationsplan für die Gebäudebesitzer und Anwohner, die potentiell von dem Brückenbau beeinträchtigt werden, entwickelt werden, der so attraktiv ist, dass Gebäudebesitzer und Anwohner entlang der Brückenstrecke die größten Gewinner und damit die größten Befürworter des Bauvorhabens sind und nicht zu benachteiligten Gegnern werden.
Eine weitere Voraussetzung im Vorfeld zur eigentlichen Planungsphase sind Konzeptionen, die sicherstellen, dass der Raum unter allen Brückenabschnitten hell und ansprechend gestaltet ist: Beleuchtungskonzepte, Lichtlöcher im Brückenkorpus, angenehme Musik, die an einsameren Brückenabschnitten spielt, welche auch von Kameras überwacht sein müssen, künstlerische Ausgestaltung etc. – all das muss in der Konzeptplanung so detailliert werden, dass nicht eine Trennung von „Oben“ und „Unten“ bei den Brücken entsteht, sondern die Brückenunterseiten bzw. Räume unter den Brücken für alle Menschen, die sich ihnen nähern, hell, grün, luftig, künstlerisch beeindruckend und angenehm sind. In diesem Zusammenhang muss auch eine Verbindung von Oben und Unten geschaffen werden, z.B. durch reine Sitztreppen an den Brücken, sich öffnende Brückenbalkone mit gläsernen Brüstungen, Lichtlöcher mit Wasserfällen u.ä.
Ferner kann das Infrastrukturvorhaben „Frankfurter Brücken“ nur in Projektarbeit mit der Stadt Frankfurt durchgeführt werden, auch wenn sämtliche Investoren aus der Wirtschaft kommen: Denn nur wenn sämtliche involvierte Ämter und Behörden (Planungsamt, Bauamt, Umweltamt, Grünflächenamt, Stadtvermessung etc etc.) und auch Versorger (Mainova, VGF, NRM, SEF etc. etc.) in der Planungsphase mit am Tisch sitzen, kann die „Stadt der Zukunft“ entstehen. Das bedeutet für die Stadt, dass sie für den Bau der Frankfurter Brücken gezielt Fachpersonal aufbauen muss, da bereits jetzt die Leistungsträger in allen Ämtern und Versorgerunternehmen der Stadt massiv überlastet sind. Nur wenn diese Leistungsträger Stellen genehmigt bekommen, die sie selbst entlasten bzw. die sie zur Projektarbeit an den Brücken einsetzen können, kann die Verzahnung mit dem Brückenprojekt gelingen - auch ohne dass es sich um eine klassische Public Private Partnership-Konstruktion handelt.