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Die Fahrzeugflotte auf den Brücken: vielseitig und ästhetisch – ein Transportmuseum, das über Frankfurt kreist

Mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit fahren die Fahrzeuge auf den Brücken in einer Flotte, die vielfältiger nicht sein könnte. Da sie unbeeinträchtigt und unfallfrei fahren, haben sie eine potentielle Lebensdauer von mehr als 100 Jahren, so dass sie alle als Unikate angefertigt werden können: Von außen haben die Fahrzeuge die Optik von Oldtimern und futuristischen Fahrzeug-Modellen, im Inneren hingegen wird man von dem überragenden Komfort überrascht. Ergonomische Sitze mit genügend Beinfreiheit, Steckdosen, Panoramafenster und sonstiger Komfort erhöhen die Bereitschaft bei der Bevölkerung, eines Tages auf das eigene Auto zu verzichten und stattdessen autonom fahrenden Verkehr in der Stadt zu nutzen.

Inhalt: Für die Brückenflotte werden Fahrzeuge ausgewählt und konzipiert, die unterschiedlichste Bedürfnisse abdecken

 

 

Beschrieben wird die Verwendung von Fahrzeugdesigns aus der Vergangenheit und die phantasievolle Neugestaltung hochmoderner Fahrzeugtypen.

 

 

Bei Oldtimern muss keineswegs auf modernen Komfort verzichtet werden. Und futuristische Fahrzeuge wiederum müssen nicht kalt und minimalistisch sein, sondern können mit sehr viel Wärme und Kreativität gestaltet werden.

 

 

Entscheidend ist, dass bei einer Car-Sharing-Flotte wie der auf den Brücken die Fahrzeugausstattung nicht einheitlich ist, sondern fein segmentiert auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Passagiergruppen angepasst wird.

Nostalgie und Zukunft in Form von Fahrzeugen

Von nostalgisch bis futuristisch – die Fahrzeuge des Brücken-Personenverkehrs sind sehr unterschiedlich. Die Autos, Busse und Bahnen versetzen die Fahrgäste in die zwanziger, fünfziger, siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts oder katapultieren sie in die Zukunft; sie erinnern an San Francisco, Porto oder Rom, wecken ein wenig Urlaubsgefühl mitten in Frankfurt – und machen vor allem Spaß.

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Bei dem modernen Teil der Flotte ist alles denkbar

Da die Fahrzeuge auf den Frankfurter Brücken in „geschützten Biotopen“ und mit geringen Geschwindigkeiten fahren, sind bei futuristischen Fahrzeugen vielmehr Formen und Materialien denkbar, als bei Fahrzeugen im herkömmlichen Straßenverkehr: Diese müssen in Bezug auf Sicherheit und Aerodynamik höhere Anforderungen erfüllen, während es für die Brückenfahrzeuge bei der Gestaltung einen viel größeren Spielraum zu kreativen Ausgestaltung gibt.

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Oldtimer sind ein Stück Kulturgut und machen außerdem gute Laune

Karosserien und viele Teile der Busse und PKW sowie auch Holzbahnen werden auf den Frankfurter Brücken  in der „Meisterakademie zur Bewahrung und Innovation des europäischen Kunsthandwerks“ von Hand gefertigt.

So entstehen nicht nur wunderschöne Autos und Bahnen; auch das Kunsthandwerk des Karosseriebaus wird bewahrt und weiterentwickelt.

Abgesehen davon lieben viele Menschen Oldtimer und freuen sich, wenn sie auf der Straße einem Oldtimer begegnen.

1960-messerschmitt - www.vintagecarcollector
VW Type 2 van Combi - www.vintagecarcollector
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Der Brücken-Personen-Nahverkehr kreist als lebendiges Transportmuseum auf der zweiten Ebene in Frankfurt

Quirky_Rides - twitter
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OV-museum Den Haag - wikipedia.nl
Kombi Limousines - scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net
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Marc Waters - i.pinimg.com
Tramvia Blue
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1952 ghia 01 - www.old.alfisti.cz

Busse stellen Versorgung der Station in der Regel innerhalb von 1,5 min sicher

Um im Bestfall Busse rund um die Uhr spätestens nach 90 Sekunden an Stationen bereitzustellen, halten sich in allen Streckenabschnitten Busse auf um diese kurzfristige Nachfrage zu Bedienen. Das bedeute, dass viele Fahrzeuge in allen Streckenabschnitten kreisen, ohne an Stationen zu halten.

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Privatfahrten per PKW on demand durchführen

Durch die gleichmäßige Verteilung der PKW-Parkbuchten über das Streckennetz, ist auch bei der Anfrage einer PKW-Fahrt die Abholung innerhalb von 90 s sichergestellt.

Daimler-auto-motor-und-sport.de

Sonderfahrzeuge fahren nur bei Bedarf/Einsätzen

Aus Statistiken der Stadt Frankfurt und weiterer deutscher Großstädte wurde ermittelt, wie viele Polizei-, Feuerwehr-, Müllabfuhr- und Postfahrten es durchschnittlich auf den Brücken gibt – dies wurde in der Simulation als Grundrauschen, d.h. zufällig kreisende Fahrzeuge berücksichtigt.

Panhard van  www.mollers-cars.blogspot.com

Auch für Sonderfahrzeuge zur Postauslieferung, Müllabfuhr oder für Gärtner-Teams gibt es passende Oldtimer-Vorbilder

Eduardo Lopes - flickr.com
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ogrforum.ogaugerr.com
www.drikus.club.com
Olson Grumman Kurbside Camper - www.womokult.de
courios.at

Auch bei der Innenausstattung verfügen alle Fahrzeuge über modernste technische Ausstattung

Nicht nur bei der Karosserie, sondern auch im Innenbereich sind Ästhetik, Schönheit und manchmal ein wenig Nostalgie eingeplant.

Je nach Fahrzeug-Modell sieht die Innenausstattung anders aus. So erfolgt die Konzeption in einigen Fällen anhand historischer Vorbilder oder man wirft einen Blick in die Zukunft:

In einer Bahn zum Beispiel lebt die Gründerzeit mit Holzvertäfelung und Samtbezügen wieder auf, und das nächste Fahrzeug wiederum entführt die Fahrgäste in ein Space-Shuttle – ähnlich dem Panorama-Zug in der Schweiz.

Doch egal ob Retro-Look oder futuristisch: Die Ausstattung mit Steckdosen, Internet, Klimatisierung etc. ist bei allen Fahrzeugen gleichermaßen eingeplant.

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Kanada-Rocky-Mountaineer ©Rocky-Mountaineer (1)

Viel Platz, Komfort und technische Ausstattung bei angenehmer Temperatur

Unabhängig davon, in welche Zeit die Fahrgäste einsteigen: Die Innenausstattung bietet immer größtmöglichen Komfort.

Die Sitze sind ergonomisch geformt, angenehm gepolstert und lassen Beinfreiheit.

Alle Busse, Bahnen und PKW sind zudem mit Internet, Info-Bildschirmen und Steckdosen ausgestattet.

Sitzheizungen und Klimaanlagen sorgen in allen Fahrzeugen für die richtige Temperatur, kühl im Sommer, angenehm warm im Winter.

Dabei kann auf Erfahrungswerte bei Luxus-Innenausstattungen zurückgegriffen werden, wie man sie in Yachten oder Privatjets findet, da es sich bei allen Brückenfahrzeugen um Unikate handelt.

Bahnen und Busse haben variierende Sitzanordnungen und können vom zentralen System gezielt passend eingesetzt werden

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Andere Brücken-Fahrzeuge haben viel Freiraum in der Mitte, beispielsweise zum Mitführen von Fahrrädern oder für Gepäck. Wieder andere sind geeignet für Touristen oder für Ausflüge von Bürgern, mit größeren Tischen zwischen den Sitzplätzen zum Essen und Trinken.

Auch für Freizeit-orientierte Fahrten oder Fahrten mit Gepäck und anderen sperrigen Dingen gibt es besonders geeignete Fahrzeuge

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Manche Fahrzeuge – insbesondere Trams-  haben eine Sitzanordnung mit Tisch in der Mitte: Sie sind besonders geeignet, um z.B. mit Kindern zu essen und zu trinken, während man aus dem Fenster schaut, oder für Ausflügler, die einfach die Aussicht genießen möchten.

 

Es gibt auch Fahrzeuge, die weniger Sitze haben, dafür viel Freiraum neben den Sitzen: Dieser kann genutzt werden für Fahrräder, Kinderwagen, Gepäck oder große Einkaufstüten.

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Die Fahrzeuge, die viel Platz neben den Sitzen bieten, werden - ebenso wie die barrierefreien Fahrzeuge mit viel Platz in der Mitte - vom Leitsystem bevorzugt auch zu den Brückenfahrradwegen geschickt: Diese kommen von den Außenarmen im Westen und Osten fast bis zum Ring – bis die Bebauung neben der Brücke zu eng heranreicht an den Brückenrand. Dort enden die Brückenfahrradwege, und die Fahrradfahrer können entweder mit Fahrrad-Aufzügen hinunter fahren auf die Straße und von dort aus weiter, oder aber sie rufen sich ein Brückenfahrzeug mit genügend Platz und lassen sich und ihr Fahrrad in die Innenstadt transportieren, bevor sie dann dort per Fahrradaufzug auf die Straße wechseln.

In einer Datenbank ist festgehalten, welche Oldtimer von den Maßen her auf den Frankfurter Brücken fahren können – sie dürfen nicht zu lang oder zu breit sein

VW Bus Samba T1 -1966

Länge/Breite/Höhe

430/180/192  cm

Tempo-Vidal Matador 1951

Länge/Breite/Höhe

525/186/220 cm

Bogward B 1500 D - 1953

Länge/Breite/Höhe

540/200/250 cm

Jürgen2008 - iStockphoto.com
tempo matador 1951 mikafa
Greg Beeforth - i.pinimg.com

Käsbohrer Setra - 1964

Länge/Breite/Höhe

670/220/280  cm

Mindener K&F GmbH 1959

Länge/Breite/Höhe

725/218/257 cm

Steyr 1955

Länge/Breite/Höhe

746/220/240 cm

Die Oldtimer-Fahrzeuge auf den Frankfurter Brücken sollen von Außen möglichst nah am Original gestaltet sein

Jeder Oldtimer hat seine ganz eigene Form. Um die moderne Variante eines Oldtimers für das Konzept der Frankfurter Brücken möglichst nah am Original erstellen zu können, wurde eine Oldtimer-Karosserie eingescannt, denn nur im Rahmen der richtigen Kubatur können die Elemente passgenau angeordnet werden, die für das Innenleben moderner Fahrzeuge gebraucht werden, seien es H2- oder E-Fahrzeuge (Brennstoffzelle, Wasserstofftanks, Batterie etc.).

Hierfür wurde ein gut erhaltenes und restauriertes Fahrzeug mithilfe von Laserscannern und Kameras digitalisiert. Im nächsten Schritt wurde das Fahrzeug am Computer nachmodelliert und an die Anforderungen der Frankfurter Brücken angepasst. Beim gezeigten Fahrzeug handelt es sich um den Bus des Typs „NH 6/7“ der Firma „Neoplan“.

Alexander Migl -Auwärter Neoplan(1958) - Wikipedia
Oldtimer

Der Oldtimerbus „Neoplan NH 6/7“ wurde mit Hilfe eines 3D-Scans nachmodelliert

Die Laser und Kameras erstellen hierbei Punkte, die dreidimensional im Raum „schweben“. An jeder Stelle, an der sich ein physisches Bauteil des Fahrzeugs befindet, wird automatisch ein solcher Punkt platziert. Die Sammlung aller Punkte wird als Punktewolke bezeichnet.

Im nächsten Schritt wurden alle Punkte, die bei dem Verfahren fälschlicherweise gesetzt worden sind, eliminiert.

 Danach wurde das Fahrzeug am Computer anhand der verbleibenden richtigen Punkte nachmodelliert und an die Anforderungen der Frankfurter Brücken angepasst.

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU
Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Die Fahrzeuge auf den Frankfurter Brücken: Schönheit produziert von der Meisterakademie

Karosserien der Busse und Autos sollen ebenso wie die Waggons der Bahnen in der Meisterakademie auf den Frankfurter Brücken gefertigt werden. Die Frage ist nur: Kann das überhaupt noch jemand?

Nun, es heißt nicht umsonst „Meisterakademie zur Bewahrung und Innovation des europäischen Kunsthandwerks“: Denn auch wenn fast alle Fähigkeiten langsam aber sicher aussterben – wenn nicht in Deutschland, dann finden sich meist irgendwo in Europa noch Betriebsstätten, die die Karosserie für einen PKW-Oldtimer dengeln, eine alte Tram aus Holz fertigen oder auch den Rahmen eines Busses biegen können. Mit Unterstützung der Fahrzeugfirmen, die die Designrechte und ggf. auch noch hilfreiche Planungsunterlagen für ihre alten Schmuckstücke von einst haben, sollten Unikatfertigungen möglich sein.

Dengeln  Werkstatt  oldtimer-akademie.business.site
Dengeln  Werkstatt  oldtimer-akademie.business.site
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Fazit: Die schönen Fahrzeuge der Brückenflotte erzeugen hohe Akzeptanz für autonom fahrendes Car-Sharing

Auf den Frankfurter Brücken bieten Oldtimer und futuristische Fahrzeuge ein positives Fahrerlebnis für alle Bevölkerungsgruppen: Familien, Berufstätige, Schüler oder auch Menschen , die barrierefreie Fahrzeuge benötigen – für alle gibt es entsprechende Transportmöglichkeiten mit passender Ausstattung.

Hinzu kommt, dass Passagiere ebenso wie Passanten und Anwohner ein lebendiges Transport-Museum vor Augen haben, das auch direkt erlebt werden kann. Das Fahren mit den Brückenfahrzeugen ist für alle Oldtimer-Fans ein bereicherndes Erlebnis, da die Karosserien und Ausstattung der Replikate originalgetreu und in Handarbeit durch die Meisterakademie zur Bewahrung und Innovation des europäischen Kunsthandwerks gefertigt werden.

Die Verbindung von traditionellem handwerklichen Kulturgut mit hochmoderner Technik, umweltfreundlicher Nachhaltigkeit und luxuriösem „Komfort für Alle“ ist weltweit einzigartig - und findet nicht von ungefähr im Autoland Deutschland statt!