Gemeinnützigkeit verbinden mit privaten Investoren: Die Effekte sind schnellere Planung und Durchführung durch Berücksichtigung gesellschaftlicher Interessen und der Umwelt von Anfang an – und gleichzeitig eine hochwertige, auf langfristige Dauer angelegt
Wenn Planung, Bau und Betrieb gemeinnützig erfolgen mit greifbaren Vorteilen für weite Teile der Bevölkerung und die Natur, dann wird ein großes Infrastrukturvorhaben auf deutlich weniger Widerstand stoßen als z.B. Stuttgart 24 oder der Fehmarnbelt-Tunnel.
Erfolgt die Finanzierung dennoch durch private Investoren, so hat dies den Vorteil, dass Ausschreibungsregeln in den gemeinnützigen Satzungen der Brücken-Gesellschaften für Planung, Bau und Betrieb festgelegt werden können, ohne extrem aufwendige EU-Ausschreibungsverfahren anwenden zu müssen. Dies erhöht nicht nur die Qualität der Leistung in allen Leistungsphasen, sondern auch ihre Geschwindigkeit der Abwicklung.
Gemeinnützigkeit führt daher zu schnellerer Durchführung (und damit deutlich geringerer Kosten) nicht trotz, sondern gerade wegen Berücksichtigung des bürgerlichen Mitbestimmungsrechtes, das durch die gemeinnützigen Zwecke in den Satzungen verankert wird.
Der Besitzübergang an die investierenden Eigentümer nach 30, 50 oder auch erst 100 Jahren sorgt für eine Deckungsgleichheit der Interessen, was die Qualität und Langlebigkeit des Bauwerkes anbelangt: Rein öffentlichen Bauvorhaben mangelt es oft an Kompetenz, und rein profitgetriebene Bauvorhaben sind in ihrer Bauweise auf schnellen Profit ausgerichtet und entsprechend auf eine Lebensdauer von 40 oder 50 Jahren angelegt – wie z.B. viele unserer Autobahnbrücken oder große Gewerbeimmobilienkomplexe.
Am Beispiel der Frankfurter Brücken wird gezeigt, dass man zwei eigentlich unterschiedlich ausgerichtete Zielgeraden –die der weniger wohlhabenden Bevölkerung bzw. schweigenden Natur und die der kapitalkräftigen Investoren- auf eine Linie bringen und miteinander vereinbaren kann.
Neben dem strukturell-organisatorischen Aspekt des Frankfurter Brücken-Konzeptes sind auch infrastrukturelle Ansätze des Konzeptes auf andere große Bauvorhaben übertragbar – ebenso wie zahlreiche Konzeptbestandteile der Quartiersausgestaltung auf den Brücken. Hierzu werden im folgenden auszugsweise einige Beispiele genannt.